Mensch oder Pflegeroboter als Pflegekraft?

Geprüft durch Help4Seniors

Was in der Mitte des letzten Jahrhunderts in utopischen Romanen über Roboter und Robotermenschen zu lesen war, schien zu dieser Zeit für die meisten Leser reine Fantasie zu sein. Heute ist die Technisierung in all unseren Lebensbereichen längst weit vorangeschritten. In vielen Industriebereichen laufen Arbeitsvorgänge mit Hilfe von automatisierten Geräten und Apparaten ab. In der Technik sind dies meist mit Greifarmen ausgerüstete Automaten, die ferngesteuert sind oder nach Sensorsignalen oder einprogrammierten Befehlsfolgen bestimmte mechanische Tätigkeiten verrichten. Ob in der Diagnostik, im Operationssaal, auch in der Medizin sind Roboter nicht mehr wegzudenken. Wie steht es um die Pflegeroboter?

Pflegeroboter im privaten Bereich

In den letzten Jahren zogen Roboter in Form von Rasen – und Staubsaugerrobotern oder wie „Alexa“ als Haushaltsroboter und der Mini-Alexa, einem Minilautsprecher mit Sprachsteuerung mehr und mehr in unser tägliches Leben ein. Das reicht von Spielzeug für Kids hin bis zur in China entwickelten „Sophia“, die in Größe, Figur und bekleidet tatsächlich wie ein Mensch aussieht.

Humanoide und zweibeinige Roboter werden in den verschiedensten Bereichen eingesetzt als Unterhaltungsroboter, Service – oder Pflegeroboter. Selbst in tierischer Gestalt werden Roboter gebaut.

Da gibt es Paro, eine Puppe, die dem Jungtier einer Sattelrobbe nachempfunden wurde. Sie lässt sich streicheln und reagiert darauf mit Kopf – und Schwanzbewegungen, Augenbewegungen und sogar Lauten, die dem einer jungen Sattelrobbe ähneln. Sie hat eine beruhigende Wirkung und eignet sich besonders für Menschen mit geistigem Handicap oder Demenzerkrankten. Welche positive Wirkung kleine Haustiere auf alte und kranke Menschen haben, ist schon lange bekannt, lässt sich aber oft nicht organisieren. Stattdessen lädt Paro zum Schmusen ein und wird zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Man konnte feststellen, dass durch den Kontakt mit diesem Schmusetier bei Demenzpatienten die Gehirnaktivität und Konzentration besser wurde. 

Pepper ist ein humanoider Roboter, der Menschen samt ihrer Mimik und Gestik analysieren und darauf reagieren kann. Derzeit wird er in Verkaufsräumen und hinter Empfangstischen eingesetzt.

Ja zur Unterstützung des Menschen, nein zu dessen Ersatz 

Nun steht aktuell die Frage, inwieweit sich Pflegeroboter für die Betreuung und Pflege alter Menschen einsetzen lassen. Begründet wird dies mit dem Mangel an Pflegepersonal in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Einrichtungen für Menschen mit Handicap. Als Ursache wird die Zahl älterer Menschen angegeben, welche im Verhältnis zum Anteil junger Menschen stark gewachsen ist. Doch anderseits gibt es eine hohe Zahl an Arbeitslosen und Migranten, die vom Staat finanziert werden müssen und doch wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden sollten.

Ist es da nicht viel besser und wichtiger, den derzeit unterbezahlten und körperlich schweren Beruf durch ein bessere Lohngestaltung und Arbeitserleichterung attraktiver zu gestalten. 

Der Einsatz von sogenannten Pflegerobotern wie Pepper kann dabei eine wichtige Hilfe zur Erleichterung der Arbeit sein, allerdings als Unterstützung für den Pfleger, nicht als Ersatz. Gerade bei älteren Menschen, die durch Verluste an Ehepartnern, Freunden und Bekannten oft der Gefahr der Vereinsamung ausgesetzt sind, ist der Pfleger als Ansprechpartner für ihre Nöte, Sorgen und auch als Gesprächspartner wichtig. Selbst ein dem Menschen ähnlich gestalteter Roboter, der auf Emotionszustände seines Gegenübers reagieren kann, ist niemals ein Ersatz für einen Menschen. Daher sollte die Antwort auf die Frage: Roboter in der Pflege lauten: An erster Stelle steht der Mensch, als Arbeitnehmer und in diesem Fall Pflegebedürftiger. Pflegeroboter sind dazu da, um dem Menschen Erleichterung zu bringen und keinesfalls, um sie zu ersetzen.

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