Wenn jeder Gang schmerzt – diese Zeichen sprechen für den Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks

Geprüft durch Help4Seniors

Schmerzen in der Hüfte und beim Gehen müssen nicht gleich eine Operation bedeuten. Oft können Physiotherapie und medikamentöser Behandlung gute Erfolge erzielen. Erst, wenn diese Möglichkeiten ausgeschöpft sind, muss über den Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks nachgedacht werden.

Hüftgelenksverschleiß ist eine Alterserscheinung

Obwohl das Hüftgelenk wie alle anderen Gelenke mit zunehmendem Alter an Leistungskraft verlieren, muss es nicht zwangsläufig unbrauchbar werden.

Zeigen sich Beschwerden, die von der Hüfte ausgehen, können zunächst auch „harmlose“ Ursachen dahinterstecken. Wer sich insgesamt zu wenig bewegt, riskiert natürlich auch eher Schmerzen beim Laufen. Das muss aber nicht immer von einer kaputten Hüfte ausgehen. In leichten Fällen von Schmerzen beim Gehen oder bei allgemeiner Steifheit kann eine Verkürzung von Muskeln, Sehnen und Bändern dahinterstecken.

Hier können mehr Fitness im Alltag und Bewegungstherapien erfolgreich entgegenwirken. Dazu gehören Korrekturen des Gangbildes, Physiotherapie, Wassergymnastik oder auch sanfte Sportarten für Senioren wie Pilates und seniorengerechtes Yoga.

Wer unter einer dieser Krankheiten leidet und litt hat ein größeres Risiko des vollkommenen Verschleißes des Hüftgelenks:

• rheumatoide Arthritis
• Oberschenkelhalsbruch
• Hüftkopffraktur
• Hüftpfannenbruch
• Frakturen des Beckens
• Hüftdysplasie
• Hüftkopfnekrose.

Vor einer Erneuerung des Hüftgelenks steht meistens eine längere Leidens- und Krankheitsgeschichte.

Die häufigste Indikation für das Einsetzen einer Hüftprothese ist die fortgeschrittene Hüftarthrose (Coxarthrose). Diese degenerative Erkrankung bezeichnet den Verschleiß des Gelenkknorpels zwischen Hüftpfanne und Hüftkopf. Das führt zu einer schmerzhaften Versteifung des Hüftgelenks. Die Coxarthrose kann eine Folge der bereits genannten Vorerkrankungen sein oder in hohem Alter durch reine mechanische Abnutzung entstehen.

Erst alle anderen Behandlungsmöglichkeiten ausschöpfen

Eine Operation muss nicht immer die einfachste und beste Lösung sein. Ein neues Hüftgelenk kann endlich die erwünschte Erleichterung bringen, eine Operation ist immer auch eine Belastung, die nicht unterschätzt werden darf.

Nach dem Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks sind Schmerzen und Belastungen nicht von heute auf morgen verschwunden. Patienten müssen durch eine längere Rehabilitationsphase mit Physiotherapie und medikamentöser Behandlung.

Vor einem Eingriff sollten immer alle anderen Möglichkeiten gründlich ausgeschöpft werden.

Die medikamentöse Therapie der Hüftarthrose sieht vor, den Schmerzzustand zu lindern. Das muss nicht eine dauerhafte Gabe von Schmerzmitteln oder Entzündungshemmern bedeuten. Wird die medikamentöse Behandlung von Physiotherapie begleitet, können Schmerzmittel unter Umständen wieder abgesetzt oder reduziert werden.

Das Hüftgelenk hat wie der ganze menschliche Körper eine große Regenerationsfähigkeit. Selbst wenn lange nichts für die Hüftgesundheit getan wurde, kann Physiotherapie in kurzer Zeit erstaunliche Erfolge erzielen. Versteifte und entzündete Gelenke werden sanft wieder geöffnet und beweglich gemacht.

Eine ausgewogene Ernährung und spezielle Nahrungsergänzungsmitteln wirken sich auf das Knorpelwachstum und die Bildung von Gelenkschmiere aus. Hat sich erstmal wieder etwas mehr Beweglichkeit eingestellt, finden Betroffene von alleine wieder mehr Freude an der Bewegung – und die ist in vernünftigen Maßen eine der besten Therapien für das Hüftgelenk.

Wenn eine Operation unvermeidbar wird

Helfen alle diese Maßnahmen nichts und sind Schmerzen unerträglich geworden, sollte über eine Hüftgelenksprothese nachgedacht werden. Das ist in der Regel der Fall, wenn Therapien über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten keine deutliche Erleichterung gebracht haben.

Die Implantation einer Hüftprothese sollte weder zu früh noch zu spät ins Auge gefasst werden.

In hohem Alter sind Eingriffe unter Vollnarkose immer ein größeres Risiko. Am besten wird die Maßnahme eingeleitet, wenn der Körper noch gute Regenerationsfähigkeit und Beweglichkeit zeigt.

Es gibt verschiedene Arten von künstlichen Hüftgelenken und Operationstechniken. Der behandelnde Arzt wird mit einem Patienten immer die Notwendigkeit, Möglichkeiten und Risiken umfassend besprechen.

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