Appetitlosigkeit im Alter – Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Geprüft durch Help4Seniors

Je älter der Mensch wird, umso öfter funktioniert die Übertragung bestimmter Körpersignale wie beispielsweise das Hunger-, Durst- und Sättigungsgefühl nicht mehr. Zudem können Erkrankungen dafür verantwortlich sein, dass Betroffene natürliche Bedürfnisse nicht mehr wahrnehmen und z. B. kein Hungergefühl mehr verspüren. Gerade im fortgeschrittenen Alter oder im Falle einer Erkrankung ist eine adäquate Versorgung mit Nährstoffen aber existentiell. Daher muss es ein wichtiges Ziel sein, Hunger und Durst bei Betroffenen wieder anzukurbeln. Welche Möglichkeiten gibt es, die Appetitlosigkeit bei Senioren zu bekämpfen?

Gründe für Appetitlosigkeit im Alter

Gerade Senioren zeigen oft Hinweise darauf, dass ihr Körper nur noch in vermindertem Maße Enzyme und Verdauungssäfte herstellt. Dadurch kann aufgenommene Nahrung vom Körper nur noch schlecht verarbeitet und genutzt werden. Aus dem Grund haben viele ältere Menschen mit einem Mangel an Vitaminen zu kämpfen (Vitamine der Gruppe B, Vitamin D sowie Folsäure). Zudem lässt ihre Versorgung mit Mineralstoffen wie Kalzium, Zink und Magnesium zu wünschen übrig. Zur Appetitlosigkeit gesellt sich bei Senioren nicht selten die mangelnde Zufuhr von Flüssigkeit. Ältere Menschen trinken oft einfach zu wenig. Nicht nur das schwindende Durstgefühl ist ein Grund, sondern auch die Furcht vor einer Inkontinenz. Folge ist eine abnehmende Flüssigkeitsaufnahme.

Eine weitere Ursache für Appetitlosigkeit bei älteren Menschen können Erkrankungen sein. Deshalb sollte stets von einem Arzt abgeklärt werden, ob der fehlende Appetit altersbedingt ist, oder ob eventuell eine physische Erkrankung der Verdauungsorgane (Magen, Darm), eine Allergie, eine Leberzirrhose oder eine Krebserkrankung vorliegt. Auch psychische Erkrankungen wie Sucht, Depression oder ganz einfach Stress können Ursache für anhaltende Appetitlosigkeit sein.

Wie kann man den Appetit fördern?

Um den Appetit bei älteren Menschen zu fördern, wird von Ernährungswissenschaftlern dazu geraten, die Ernährung mineralstoff- und vitaminreich zu gestalten. Vor allem sollten Zink und Kalium enthalten sein. Mahlzeiten sind vor allem appetitanregend, wenn folgende Bestandteile enthalten sind:

  • frisches Obst
  • Gemüse
  • Fleisch (mager)
  • Geflügel
  • Nüsse
  • Vollkornprodukte

Inzwischen konnte auch nachgewiesen werden, dass bestimmte Lebensmittel bzw. Gewürze eine appetitanregende Wirkung besitzen. Zwar ist die jeweilige Wirkweise noch unerforscht, dennoch sind die appetitanregenden Effekte von folgenden Nahrungsmitteln bzw. Gewürzen unbestritten:

  • Petersilie
  • Lorbeer
  • Majoran
  • Blattgemüse (grün)
  • Lebensmittel mit bitterem Geschmack

Die Erfahrungen in der Pflege haben gezeigt, dass Senioren ungern wenige, große Portionen essen, sondern lieber viele, kleine Mahlzeiten zu sich nehmen. Die Appetitlosigkeit wird am besten bekämpft, wenn man die Speisen gut über den Tag verteilt. So nehmen ältere oder kranke Menschen alle wichtigen Mineralstoffe und Vitamine gut dosiert zu sich. Aber nicht nur die Mahlzeit selbst kann den Appetit anregen. Auch Getränke mit vielen Kalorien, eine halbe Stunde nach einer Mahlzeit getrunken, vermögen den Appetit ebenfalls anzuregen.

Vor allem bei kranken Menschen ist es sinnvoll, auf allzu starke Gerüche zu verzichten und das Essen möglichst ansprechend auf dem Teller herzurichten. Das ist beim Essen im Krankenhaus oder Pflegeheim nicht immer möglich, aber vielleicht gelingt es doch. Pflege- und Betreuungskräfte sollten im Rahmen der „24-Stunden”-Pflege darauf achten, das Essen entsprechend zu gestalten.

Sehr sinnvoll ist es, unter Appetitlosigkeit leidende Menschen mit Kernen, Samen oder Nüssen zu versorgen. Das zwischenzeitliche Knabbern solcher kleinen Snacks kann den Appetit anregen. Auch verschiedenen, therapeutisch verwendeten Aroma-Ölen und ähnlichen Essenzen werden appetitanregende Wirkungen zugesprochen. Um die Appetitlosigkeit bei Senioren zu überwinden, sind zudem viel frische Luft, regelmäßige Bewegung sowie ausreichender Schlaf enorm wichtig.

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