Welche Formen der Demenz gibt es?

Geprüft durch Help4Seniors

Es gibt einige Formen von Demenzerkrankungen, die es voneinander zu unterscheiden gilt. Die Krankheit Alzheimer ist hierbei mit bis zu 70% aller bekannten Fälle die häufigste Erkrankung. Der Risikofaktor ist klar: das Alter. Nur wenige Menschen, die jünger als 60 Jahre sind, erkranken an Alzheimer. Die Krankheit zeichnet sich durch eine typische Ablagerung von Eiweiß im Gehirn aus (Amyloid-Plaques).

Frontotemporale Demenz

Die frontotemporale Demenzform hingegen ist von einem Abbau der Nervenzellen geprägt, die sich im Bereich der Stirn und der Schläfen befinden (Fronto-Temporal-Lappen). Die Spanne, die in der Medizin für diese Erkrankung angegeben wird, liegt in den Altersklassen bei 20 und 85 Jahren. Im Gegensatz zu Alzheimer kann sie wesentlich früher auftreten.

Vaskuläre Erkrankung

Bei der vaskulären Erkrankung verursachen Durchblutungsstörungen im Gehirn das Absterben der Nervenzellen. Wie extrem sich die Krankheit zeigt, ist vom Ausmaß der Durchblutungsstörungen im Gehirn abhängig. Infolge einer Erkrankung der Gefäße verursachen kleine Infarkte die Schädigung der Nervenfasern.

Lewy-Körperchen-Demenz

Die Lewy-Körperchen-Demenz ähnelt Alzheimer sehr stark, weshalb die beiden Krankheiten nur schwer voneinander zu unterscheiden sind. Symptome äußern sich in extremen Leistungsschwankungen und eine mangelhafte Aufmerksamkeit. Hinzu kommen Halluzinationen, die der Patient oft im Detail schildert. Physiologisch kann es zu zitternden Händen und steifen Bewegungen kommen, was den Symptomen der Parkinson-Krankheit ähnelt. Nicht alle genannten Erscheinungen müssen bei der Lewy-Körperchen-Demenz gleichzeitig auftreten.

Demenz in Bezug auf Morbus Parkinson

Eine Demenzerkrankung kann es auch bei Morbus Parkinson geben. Die chronische Verlangsamung sämtlicher Bewegungsabläufe und die Störung der Feinmotorik werden durch Absterben von Hirnarealen verursacht, die den Botenstoff Dopamin produzieren.

Creutzfeldt-Jakob Krankheit

Die Creutzfeldt-Jakob Krankheit schreitet im Gegensatz zur Alzheimer schnell voran. Zwischen sechs und zwölf Monaten macht sie sich beim Patienten in Form eines schnellen Gedächtnisverlustes, unwillkürliche motorische Störungen und Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen (Ataxie) deutlich bemerkbar. Dabei verursachen atypische Eiweißbruchstücke eine schwammartige Vernichtung des Gewebes im Gehirn (spongiforme Enzephalopathie). Die Creutzfeldt-Jakob Krankheit ist sozusagen das Pendant zum Rinderwahnsinn (BSE), nur dass es sich hier um die Variante beim Menschen handelt. Im Gegensatz zu Alzheimer tritt diese Krankheit in Deutschland recht selten auf. Ungefähr 80 Fälle werden pro Jahr registriert, wobei die Betroffenen bereits innerhalb eines Jahres versterben.

Korsakow-Syndrom

Das Korsakow-Syndrom, das auch amnestisches Syndrom genannt wird, zeigt sich in mehrfachen Störungen. Charakteristisch hierfür ist die Unfähigkeit, neue Informationen zu speichern. Diese anterograde Amnesie ersetzt der erkrankte Patient durch erfundene Geschichten. Dabei kann dem Kranken beim Füllen seiner Gedächtnislücken kein bewusstes Lügen oder Täuschen vorgeworfen werden, weil sich er sich dessen nicht bewusst ist. Die Krankheit verursacht eine massive Schädigung von Hirnregionen, die sowohl für die Gedächtnisbildung als auch für die Emotionen verantwortlich sind. Die Ursache liegt in jahrelangem, übermäßigem Alkoholkonsum.

Demenzerkrankungen können allerdings auch aufgrund von Medikamentenmissbrauch, Schädel-Hirn-Schädigungen oder Vitaminmängel entstehen.

Sämtlichen aufgelisteten Krankheiten ist die Schädigung von Hirnarealen gemeinsam: der Abbau oder die Zerstörung von Nervenzellen, die Gedächtnislücken und die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsdefizite. Nicht immer lassen sie sich voneinander klar abgrenzen, und oftmals ist es auch schwer, die jeweiligen Formen direkt und eindeutig zu erkennen. Die ersten Anzeichen zeigen sich besonders in einer erschwerten Kommunikation mit unverhältnismäßigen Reaktionen.

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