Stimmungs- und Verhaltensänderungen im Alter – Was hat es damit auf sich?

Geprüft durch Help4Seniors

Der körperliche Alterungsprozess macht vor keinem Menschen Halt. Doch es ist durchaus möglich, auch bis ins hohe Alter zumindest geistig fit zu bleiben. Allerdings hat nicht jeder Mensch dieses Glück, mit fortschreitendem Alter verändert sich bei einigen das Gemüt und mitunter auch der gesamte Charakter. Wer sonst fröhlich und munter war, wird plötzlich launisch, besserwisserisch oder gar aggressiv. Doch wie kommt es dazu und wie lässt sich damit umgehen?

Der Grad der Veränderung ist von Bedeutung

Die bereits genannten Veränderungen sind meist dem natürlichen Alterungsprozess zuzuschreiben. Bei Menschen, die allerdings kaum noch wiederzuerkennen sind, können andere Faktoren als Ursache für die Verhaltensänderungen in Frage kommen. Da einige Verhaltens- und Stimmungsänderungen auch Anzeichen für eine beginnende Demenz sind, sollten Betroffene sowie ihre Angehörigen unbedingt zeitnah einen Arzt konsultieren. Eine frühzeitige Therapie der Störung kann dazu beitragen, dass das Fortschreiten der Erkrankungen aufgehalten oder zumindest verlangsamt wird.

Mitunter sind aber auch andere Faktoren für die Veränderungen von Stimmung und Verhalten ausschlaggebend und müssen ärztliche abgeklärt werden. Senioren selbst und auch ihre Angehörigen sollten sich immer bewusst sein, dass vor allem extreme Veränderungen auch ernstere Ursachen haben können.

So macht sich Demenz bemerkbar

Demenz ist inzwischen zu einer Art Volkskrankheit mutiert. Etwa 1,3 Millionen Menschen leiden Schätzungen zufolge unter Demenz, innerhalb der nächsten 10 Jahre soll sich die Zahl sogar verdoppeln.

Noch lange vor Diagnose der Erkrankung können die ersten Symptome von Demenz auftreten. Typische Veränderungen wie

• ein gestörter Schlaf- und Wachrhythmus aufgrund starker Schlafstörungen
• Wut und Aggressionen bis hin zu Gewalttätigkeit
• irrationales Verhalten
• Misstrauen gegenüber anderen Menschen (auch Familienangehörigen)
• Wahnvorstellungen

sollten vor allem Angehörige ernst nehmen.

Weitere Ursachen für Stimmungsschwankungen und Verhaltensveränderungen im Alter

Verändern sich Menschen plötzlich, dann ist Demenz nur eine der möglichen Ursachen. Denn Einfluss auf die Stimmung können auch andere Erkrankungen haben. Dazu gehören beispielsweise Gehirnerkrankungen wie Tumore sowie eine Arteriosklerose der Hirngefäße.

Arteriosklerose der Hirngefäße

Leidet ein Patient unter einer Arteriosklerose der Hirngefäße, dann führt die Verkalkung zu einer Verengung der sich im Hirn befindlichen Blutgefäße. Aus dieser Arteriosklerose heraus entstehen etwa 75 Prozent aller Schlaganfälle. Allerdings kann eine solche Verkalkung eben auch zu Verhaltensänderungen führen.

Hirntumore

Nicht immer sind Tumore im Gehirn bösartig. Allerdings können auch gutartige Tumore zu einer Veränderung des Verhaltens führen. Betroffene verlieren dann meist ihren Antrieb und werden apathisch. Emotional stumpfen sie ab, an ihrem Umfeld zeigen sie nur wenig Interesse. Angehörige beobachten häufig, dass dann die gesamte Persönlichkeit der Patienten sozusagen verschwindet.

Wenn die Seele das Verhalten beeinflusst

Nicht selten verändern sich ältere Menschen auch durch seelische Probleme. Gerade Senioren sind häufig von Depressionen betroffen. Grund dafür ist häufig eine soziale Isolation oder auch der Verlust von geliebten Menschen. Mitunter ist es auch der Ruhestand, der vor allem ansonsten lange arbeitenden Menschen zu schaffen macht.

Angehörige sollten auf Warnhinweise achten und Ruhe bewahren

Zeigen sich erste Verhaltensauffälligkeiten, sollten Angehörige unbedingt mit den Betroffenen den Hausarzt aufsuchen. So lässt sich eine genaue Diagnose stellen, durch die dann wiederum geeignete Maßnahmen zur Besserung der Symptome ergriffen werden können.
Natürlich ist es zunächst schwierig, die Betroffenen überhaupt zum Arztbesuch zu bewegen, denn die eigene Einsicht in die mögliche Erkrankung fehlt. Dann – und auch im generellen Umgang mit Stimmungsschwankungen – sollten Angehörige Ruhe bewahren. Gerade pflegende Angehörige sollten das Verhalten der Betroffenen nie auf sich selbst beziehen, denn es ist der Krankheit geschuldet. Gelassenheit, Ruhe und Ablenkung sind also in solchen Fällen besonders wichtig.

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