Über die Angst vor dem Treppensturz im Alter

Geprüft durch Help4Seniors

Im Alter sind viele Menschen täglich mit Hürden und Einschränkungen konfrontiert. Der Alltag wird beschwerlicher, einfachste Tätigkeiten werden zur Herausforderung. Selbst im eigenen Zuhause gibt es scheinbar unüberwindbare Hindernisse. Der Treppensturz im Alter ist eines dieser Hindernisse. Die größte Gefahr besteht dann, wenn diese Hindernisse zu Stürzen führen. Knochenbrüche, Verstauchungen und Prellungen sind Beispiele für schwere und oft langwierige Verletzungen aufgrund von Stürzen in den eigenen 4 Wänden. Folglich bricht die eigene Mobilität zusammen und kann nur mit viel Mühe teilweise oder vollständig wiederhergestellt werden.

Hinzu kommt der Verlust des Vertrauens in die eigenen Gangfähigkeiten und ein folgender Verlust von Alltagskompetenz. Die Angst erneut zu stürzen zieht nun mit ein. Wichtig für die Betroffenen und auch die Angehörigen ist nun Risiken und Sturztendenzen zu erkennen und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.

Sturztendenzen im Alter erkennen

Statistisch betrachtet stürzen ca. 30% der über 65-jährigen Personen mindestens einmal im Jahr. Bedeutend höher ist dieser Wert bei Bewohnern von Alten- und Pflegeeinrichtungen. Etwa 50% der Bewohner stürzen tendenziell einmal im Jahr, 35% davon sogar zweimal jährlich. Aber woher kommt die steigende Sturztendenz im Alter? Viele Betroffene entwickeln eine schleichende Unsicherheit im eigenen Alltag. Ursächlich sind zum einen verschiedenste Faktoren im eigenen, körperlichen Zustand:

  • altersbedingte Muskelschwächen
  • Kreislauferkrankungen mit einhergehendem Schwindelgefühl
  • verminderte Beweglichkeit
  • Seh- und Hörschwächen
  • medikamentöse Nebenwirkungen mit korrespondierenden Gleichgewichtsstörungen
  • schwerwiegende Haupterkrankungen mit Auswirkungen auf die Gangsicherheit, z.B. Demenz, Morbis Parkinson, Schlaganfall, etc.
  • weitere kognitive Störungen, wie z.B. Depressionen, affektive Störungen, geistige Leistungsminderung

Zu den Faktoren, die in der Person des Betroffenen begründet sind, kommen folgende von außen wirkenden Faktoren hinzu:

  • schlechte Beleuchtung
  • steile Treppen
  • mangelnde Haltemöglichkeiten
  • glatte Böden
  • Stolperfallen (z.B. Haustiere, Schwellen, Teppichkanten, etc.)
Angst_vor_Treppensturz_im_Alter

Zusammenfassend erklärt sich die Häufung von Stürzen im Alter durch eine Kombination von körperlichen Veränderungen und negativ einwirkenden Faktoren im eigenen häuslichen Umfeld.

Sturzprophylaxe – Möglichkeiten und Grenzen

Zur Prophylaxe von Stürzen besteht die erste Möglichkeit darin, den Betroffenen gezielt zu unterstützen und dessen Eigeninitiative zu fördern:

1.) Bewegung und dosiertes Krafttraining hilft die Gelenkigkeit und Koordination zu erhalten.
2.) Regelmäßig Übungen zu Gleichgewicht und Balance stärken das eigene Körpergefühl und reaktivieren das zuletzt geschwundene Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
3.) Hilfsmöglichkeiten sollten genutzt werden. Seh– und Gehhilfen bieten Sicherheit im Alltag.
4.) Medikamente können Schwindelgefühl fördern. Eine Überprüfung und ggf. eine Substitution des Medikaments können Abhilfe schaffen.
5.) Die Identifikation von externen Risikofaktoren und deren Beseitigung reduzieren zusätzlich die Sturzgefahr.

Risiken minimieren – Einfache Tipps, um Treppen sicher zu gestalten

Wurden erst die externen Risikofaktoren identifiziert, stellt sich meist schnell die häusliche Treppe als große Sturzgefahr heraus. Eine Treppe sicher zu gestalten dient der Vermeidung von Verletzungen im häuslichen Umfeld und ermöglichen ein verlängertes Verbleiben im eigenen Zuhause. Mit einfachen Maßnahmen kann ein Zustand erzeugt werden, der die Unfallgefahr erheblich reduziert.

Tipps zur sicheren Gestaltung von Treppenaufgängen:

  • Treppen sollten immer frei zugänglich und frei von Hindernissen sein (keine Wäschekörbe oder zu viel Dekoration auf der Treppe abstellen)
  • Verwendung von rutschsicheren Belag-Arten (auf lose Teppiche auf den einzelnen Stufen verzichten, Trittsicherheit ggf. mit Antirutschkanten oder Beschichtungen schaffen)
  • unbedenklichen baulichen Zustand der Treppe sicherstellen (keine losen Stufen, Treppengeländer möglichst beidseitig vorhanden und nicht locker)
  • auf optimale Beleuchtung des Treppenaufgangs achten, eventuell fluoreszierende Streifen
  • möglichst auf Din-konforme Treppeninstallationen achten (zu hohe/ zu schmale oder ungleichmäßige Treppenkonstruktionen führen zu Irritationen bei der Gangsicherheit)

Technische Optionen nutzen – Wissenswertes über Treppenlifte

Reicht es nicht mehr aus, die inneren und äußeren Risikofaktoren für den Betroffenen zu minimieren, kann die Installation eine Treppenlifts eine Option sein um Unfälle auf der Treppe zu vermeiden. Der Einbau ein Treppenliftes ist kostspielig, bietet aber eine Vielzahl an Vorteilen. Schmerzen beim Treppensteigen gehören der Vergangenheit an. Das eigene Haus und vor allem auch obere Etagen werden wieder frei zugänglich. Hinzu kommt eine Steigerung des zuletzt reduzierten Selbstbewusstseins. Betroffene gewinnen wieder an Sicherheit und Alltagskompetenz. Ein Treppenlift kann sich positiv auf die Zufriedenheit und die Mobilität auswirken. Der Verbleib im eigenen häuslichen Umfeld kann aufrechterhalten werden.

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