Das Coronavirus hält die Welt in Atem. Wer seine Angehörigen pflegt, muss nun einige Dinge beachten. Denn Pflegebedürftige gehören üblicherweise zur Risikogruppe, weshalb besondere Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden müssen. Auch Angehörige sollten dabei auf sich selbst achten. Egal, ob es sich nur um Alltagshilfe oder Pflege handelt – mit dem Virus gehen einige Unsicherheiten einher. Grundsätzlich gilt: der Besuch, die Versorgung sowie die Pflege von Angehörigen ist nun mit besonderen Hygieneregeln verbunden. Die bekannten AHA-Regeln müssen umso mehr umgesetzt werden. Doch worauf gilt es noch zu achten?
Hilfreiche Tipps für die Pflege zu Hause
Es ist natürlich immer besser, wenn die Pflege nicht von Fremden, sondern von Angehörigen übernommen wird. Schließlich haben vor allem Pflegedienste deutlich mehr Kontakte zu anderen Menschen und das potenzielle Risiko, den Coronavirus zu übertragen, ist dadurch höher. Natürlich gilt das nur, wenn Angehörige selbst gesund sind und auch keinen Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatten. Wer sich vorsichtig verhält und soziale Kontakte auf ein Minimum reduziert, kann problemlos weiterhin die Versorgung und Pflege der Angehörigen sicherstellen.

Dabei gilt: sobald die Wohnung des Pflegebedürftigen betreten wird, müssen umgehend die Hände gründlich mit Seife gewaschen werden. Bei Arztbesuchen gelten natürlich die üblichen AHA-Regeln, bestenfalls auch zum Pflegebdürftigen.
Grundsätzlich sollte folgendes beachtet werden:
- Bei Symptomen einer Atemwegserkrankung sollte die Pflege zunächst nicht mehr weiter durchgeführt werden. Optimal ist hier die Organisation einer kurzfristigen Vertretung.
- Außerhalb aller notwendigen Pflegemaßnahmen sollte ein Abstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden. Umarmungen und zärtliche Berührungen (vor allem im Gesicht) sollten in der aktuellen Situation besser vermieden werden.
- Kontakte zu Dritten sollten jetzt soweit wie möglich eingeschränkt werden. Mit mehr Distanz lässt sich das Infektionsrisiko senken und pflegebedürftige Angehörige werden geschützt.
- Zu Familie, Freunden und Besuchsdiensten sollte Kontakt per Telefon und/oder Video gehalten werden. Das hilft auch den Pflegebedürftigen gegen Einsamkeit.
- Schon im Vorfeld sollten genügend Vorkehrungen getroffen werden, falls es beim pflegenden Angehörigen selbst zur Erkrankung oder Quarantäne kommt. Auch eine Aufteilung der Betreuung ist unter Einhaltung aller Regeln denkbar.
- Pflegende Angehörige von Demenzkranken sollten sich zusätzliche Entlastung schaffen, um nicht ans Limit zu geraten. Denn je nach Stadium der Erkrankung können die geltenden Regeln den Angehörigen nur schwer bis gar nicht vermittelt werden.
- Bei Unsicherheiten sollten sich pflegende Angehörige nicht scheuen, sich Rat bei Profis zu holen. Pflegeberatungsstellen und Pflegestützpunkte sind gute Ansprechpartner.
- Wird ein Pflegedienst in Anspruch genommen, dann kann davon ausgegangen werden, dass dieser besonders vorsichtig arbeitet. Hier ist beispielsweise das Tragen eines Mund-Nasenschutzes eine Selbstverständlichkeit.
In Pflegeheimen ist der Zutritt beschränkt
Ältere Menschen, welche in Pflegeheimen leben, freuen sich natürlich über Besuche von Angehörigen und Freunden. Der Kontakt zu ihren liebsten Menschen ist enorm wichtig. Für sie ist es deshalb sehr schwer, nun keine Besuche zu erhalten. Trotz gelockerter Besuchsbeschränkungen gibt es immer noch unterschiedliche Besuchsregelungen, denn die Einrichtungen müssen sich an besondere Hygienekonzepte halten.
Angehörige sollten sich unbedingt nach den geltenden Regelungen des Bundeslandes erkundigen und vor dem Besuch mit dem Pflegeheim Kontakt aufnehmen. Ausnahmen von einem Besuchsverbot bestehen meist für schwer erkrankte und kurz vor dem Tod stehenden Heimbewohnern. Nahe Angehörige können die Einrichtung dann betreten.
Weiterhin besteht natürlich die Möglichkeit, telefonisch Kontakt zu halten. Je nach Situation sollten das im Zweifel auch mit dem Heimpersonal abgestimmt werden. Natürlich freuen sich ältere Menschen über regelmäßigen Kontakt, bei bestimmten Erkrankungen wie Demenz kann dies aber auch belastend sein, denn die Pflegebedürftigen verstehen oft nicht, warum es nur einen Anruf und keinen Besuch gibt.
Da auch das Heimpersonal die Ansteckungsgefahr erhöht, sind ausreichend Schutzmaßnahmen enorm wichtig. Umso wichtiger ist die Reduzierung der Besuche von außen. Das Personal wird zudem regelmäßig getestet und mit Schutzmasken ausgestattet. Natürlich gelten auch im Pflegeheim Hygieneregeln wie häufiges Händewaschen.
Eigene Gesundheit im Blick behalten
Auch wenn die aktuelle Corona-Pandemie eine belastende Situation für alle Beteiligten ist und Angehörige unbedingt helfen möchten, sollten sie die eigene Gesundheit und sich selbst immer im Blick behalten. Spezielle Hilfsangebote für Angehörige können eine drohende Belastung mindern. Pflegende Angehörige sollten sich nicht scheuen, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen.