Trotz ihrer langen Arbeitsjahre kämpfen zahlreiche Menschen am Lebensabend häufig mit finanziellen Problemen. Steigende Energiepreise und Mieten treffen Rentner mit kleinem Geldbeutel besonders hart. Doch selbst ein schmales Budget birgt Sparpotenzial. Darunter fällt etwa
- ein planvolles Wirtschaften,
- das Ausnutzen von möglichen Rabatten und Vergünstigungen nutzen,
- das Veräußern nicht mehr benötigten Hausrats sowie
- rechtzeitige Anträge auf staatliche Unterstützung.
Wochenplan und Haushaltsbuch – vorausschauend Einkaufen
Ältere Menschen genießen das Privileg, nicht mit leerem Magen nach Feierabend in den Supermarkt hetzen zu müssen. Dabei füllt sich der Korb schnell unüberlegt und kostspielig. Ausgiebige Preisvergleiche in aller Ruhe und der stets mitgeführte Einkaufszettel helfen sparen. Eine konsequente Einteilung des verfügbaren Betrages am Monatsanfang zeigt die finanziellen Spielräume und Grenzen auf. Das seit Generationen bewährte Haushaltsbuch trägt dazu bei, die Ausgaben und das Budget im Blick zu behalten. Hauswirtschaftsprofis raten ihren Klienten zur Erstellung eines Wochenplanes. Dieser stellt vorab zusammen, was auf den Tisch kommt und welche Einkäufe dafür nötig sind. Damit lassen sich sowohl Sonderangebote „einbauen“ als auch saisonale und daher günstige Zutaten berücksichtigen. Viele Rezepte können energiesparend in doppelter Menge zubereitet und am nächsten Tag aufgewärmt oder eingefroren werden. Den meisten „fitten“ Senioren macht es Freude, selber zu kochen und zu backen.
Neben den Lebensmitteln bildet für ältere Menschen der Posten „Medizin“ einen erheblichen Kostenfaktor. Manch ein Markenmedikament lässt sich durch ein günstigeres Generikum, also die wirkstoffgleiche „Kopie“ eines zugelassenen Mittels, ersetzen. Hier beraten die Apotheken gerne.
Seniorengerechte Vergünstigungen wahrnehmen, Verträge anpassen und „unkonventionelle“ Einnahmequellen erschließen
Diverse Angebote in der Gastronomie, der Kultur oder im Nah- und Fernverkehr richten sich speziell an die Generation ab 65 Jahren und erleichtern das Sparen im Alter. So erhalten Senioren in Restaurants, Theatern und Freizeitparks in aller Regel Rabatte. Ein weiteres Thema, welches mit dem Rentenalter auf den Prüfstand gehört, sind Verträge mit Banken und Versicherungen. Einzelne Policen, etwa eine Haftpflicht, bleiben im Alter erforderlich. Andere Beiträge, wie die zur Berufsunfähigkeitsversicherung, lassen sich nun problemlos einsparen. Da sie jedoch nicht automatisch auslaufen, bedarf es der Kündigung. Selbst Banken bieten mitunter vergünstigte Konten oder Anlagemöglichkeiten für ältere Kunden. Es lohnt sich, gezielt danach zu fragen, um überhöhte Gebühren zu vermeiden.
Bei rüstigen Rentnern spricht nichts dagegen, wenn sie innerhalb der festgelegten Rahmenbedingungen dazuverdienen. Der Gesetzgeber erlaubt einen sogenannten „Minijob“ bis 450 Euro ohne Einschränkungen. So verbessert eine stundenweise Tätigkeit etwa in der Kinderbetreuung und im Wachdienst die wirtschaftliche Situation mitunter spürbar. Besitzen Senioren eine größere Wohnung oder ein eigenes Haus in einer Universitätsstadt, bietet sich oft die Möglichkeit, einzelne Zimmer an Studierende zu vermieten. Davon profitieren im besten Fall beide Seiten. So gibt es einerseits die dringend benötigte Unterkunft und andererseits Gesellschaft beziehungsweise eine willkommene Abwechslung im Alltag.
Oftmals schlummern in Wohnungen alter Menschen beträchtliche Reserven in Form von Wertgegenständen, Bildern und Büchern. Der Entschluss, sich von dem einen oder anderen Stück zu trennen, fällt ihnen mitunter schwer. Allerdings löst ein Verkauf nicht mehr benötigten Hausrats manch einen finanziellen Engpass. Hier stellt ein „internetaffiner“ Angehöriger, der entsprechende Plattformen kennt, eine große Unterstützung dar.
Reicht die Rente nicht zum Leben, sollten Bedürftige keinesfalls zögern, staatliche Beihilfe zu beantragen. Für sie besteht der Rechtsanspruch auf eine ergänzende Grundsicherung. Gerade alleinstehende Frauen geraten durch Ausfallperioden der Kindererziehung und Teilzeitarbeit in den Teufelskreis der Altersarmut. Obgleich viele Betroffene den Gang zum Sozialamt scheuen: Sich in einer besonderen Situation Hilfe zu holen, gerade wenn weiteres Sparen im Alter nicht möglich ist, ist legitim und kein Grund zu Scham.