Schlaganfälle bedeuten im gleichen Atemzug oft auch Einbußen in der Lebensqualität und können Sprachstörungen und Mobilitätsschwierigkeiten mit sich ziehen. In Deutschland zählt der Schlaganfall, ausgelöst durch Hirninfarkt oder Hirnblutung, zu den dritthäufigsten Todesursachen. Genau aus diesem Grund sind vorbeugende Maßnahmen sowie eine gute Vorbereitung und Kenntnis über die typischen Anzeichen durchaus wichtig. Oft dauern diese nur einige Minuten und können ausschlaggebend für einen weiteren Verlauf sein. Ist die Blutzufuhr nicht vollständig gegeben und wird das Gehirn somit unterversorgt, können erste Hinweise, auch „Transitorische ischämische Attacken“ genannt, einen Schlaganfall andeuten. Bei diesen Warnsignalen ist ein umgehendes Handeln dringend notwendig und kann Leben retten.
Ein sogenannter „FAST-Test“ kann überprüfen, inwieweit die Symptome eines Schlaganfalls ausgeprägt sind. Dabei stehen die Buchstaben FAST für: Face – Arms – Speech – Time. Übersetzt also: Gesicht – Arme – Sprache – Zeit. Genau diese Bereiche des Körpers sind am meisten betroffen und sollten gut überprüft werden.
Wie genau entsteht ein Schlaganfall?
Schwindel & Kopfschmerzen
Wer über Schwindelgefühle klagt und sich mit plötzlich auftretenden starken Kopfschmerzen quält, der denkt nicht zwangsläufig an einen Schlaganfall. Stress im Beruf, hohe Temperaturen oder andere Ursachen können genau diese Symptome ebenfalls auslösen. Hier gilt es besonders auf weitere Risikofaktoren zu achten und im Notfall einen Arzt zu Rate zu ziehen. Wer plötzliche und unübliche Kopfschmerzen verspürt und mit Orientierungsschwierigkeiten zu kämpfen hat, sollte aufmerksam bleiben und bei Anhalten einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Symptome beurteilen und durch Erfahrungswerte ein erstes Urteil abgeben. Bei einem Schlaganfall versucht der Körper durch erhöhten Blutdruck die Versorgung im Gehirn aufrecht zu erhalten und kann den Hinweis zusätzlich verstärken. Falsche Scheu vor dem Notarzt wäre hier also definitiv fehl am Platz.
Lähmungen der Körperhälfte
In einigen Fällen kommt es zu einer halbseitigen Lähmung des Körpers. Dem Betroffenen sind es kaum bis gar nicht möglich, parallel Arme oder Beine zu bewegen. Auch kann ein herabhängender Mundwinkel ein klares Zeichen sein und sollte durchaus ernst genommen werden. Scheitert der Versuch zu lächeln, die Arme auszustrecken oder die Hände nach oben zu halten, sollte umgehend ein Arzt bzw. Krankenhaus mit einer „Stroke Unit“, also einer „Schlaganfallstation“ aufgesucht, oder besser noch, ein Notarzt gerufen werden.
Sprachstörungen
Durch die Unterversorgung im Hirn kann das Sprachzentrum betroffen sein und somit auch kurzfristige oder langfristige Sprachstörungen mit sich ziehen. Betroffene haben Wortfindungsschwierigkeiten oder fangen an undeutlich zu sprechen und zu lallen. Lange Pausen und sinnlose Sätze können weitere Indizien auf einen Hirninfarkt sein. In manchen Fällen kann ein vollständiger Sprachverlust die Folge sein und Angehörigen sichere Signale liefern. Da gerade diese Symptome in ausgeprägter Form im Alltag recht selten vorkommen, sollten hier die ersten Alarmglocken schlagen.
Sehstörungen
Betroffene klagen zudem über Sehstörungen und eingeschränkte Sicht. Wie auch bei der Lähmung einer Körperhälfte, kann auch die Sehstörung einseitig auftreten. Gegenstände oder Menschen werden verstärkt auf einem Auge nicht mehr richtig wahrgenommen und erkannt. Durch die eingeschränkte Sicht kann sich der Orientierungssinn zudem verschlechtern – Betroffene können hieraus resultierend unsicher und ängstlich wirken. Gegenstände, die normalerweise einfach zu erreichen sind oder sich in greifbarer Nähe befinden, können oft nicht mehr auf Anhieb erreicht werden. Der Betroffene hat zwar das Gefühl in die richtige Richtung zu greifen, greift aber tatsächlich daneben. Doppelbilder und verschwommenes Sehen können der Auslöser sein und sollten unbedingt ernst genommen werden. Nur wer diese Symptome und ersten Anzeichen eines Schlaganfalls kennt, kann meist schlimmeres verhindern.