Eine Schmerztherapie zielt darauf ab, vorhandene Schmerzen von erkrankten Menschen zu lindern. Die Behandlungen bestehen aus verschiedenen Maßnahmen. Die jeweiligen Maßnahmen können für Jung und Alt gleichermaßen gelten.
Wie kann der Allgemeinzustand bei an Demenz Erkrankten verbessert werden?
Liegen beispielsweise akute Schmerzen bei einer Person vor, die unter einer fortgeschrittenen Demenz leidet, ist die Behandlung der Ursache eventuell nicht mehr möglich. Das liegt daran, dass der erkrankte Mensch in einem fortgeschrittenen Stadium dieser Krankheit bereits so geschwächt ist, dass eine Behandlung der Ursache gefährlich für das Leben werden könnte. Daher kommt in diesem Zusammenhang einer Schmerztherapie eine große Rolle zu, weil sie die einzige Möglichkeit darstellt, die bestehenden Schmerzen zu lindern. Der Patient kann ein Stück weit wieder erleben, wie sich das Leben mit weniger Schmerzen anfühlt. Für eine an Demenz erkrankte Person bedeutet das die Wiedererlangung von wertvoller Lebensqualität.
Wichtig ist bei der Schmerztherapie die Verbesserung des Allgemeinzustands. Hierbei spielt die aktivierende Pflege eine große Rolle. Unter einer aktivierenden Pflege wird ein bestimmter Pflegestil verstanden, welcher darauf ausgerichtet ist, neben vorbeugenden Maßnahmen auch eine Behandlung von Schmerzen zu erreichen. Die Pflege zielt dabei darauf ab, dass der Mangel an geistiger und körperlicher Übung nicht weiter abnehmen kann. Auf diese Weise ist es auch möglich, dass verloren gegangene Fähigkeiten von erkrankten Personen wiedererlangt werden.

Besonders die Versteifung der Körperglieder macht viele Betroffene bewegungsunfähig. Der Verschleiß entsteht dadurch, dass sich der an Demenz Erkrankte immer weniger bewegt, wodurch schließlich eine fortschreitende Schwäche in den Muskeln, Bändern und Knochen entsteht. Dies gilt auch für Verschleißerscheinungen anderer Krankheitsverläufe.
Die aktivierende Pflege konzentriert sich bei bereits entstandenen Verschleißerscheinungen darauf, ein Fortschreiten zu verhindern und durch Bewegungsübungen einige Fähigkeiten wiederzuerlangen.
Schmerztherapie ohne Medikamente
Nicht immer müssen Medikamente zum Einsatz kommen. Eine Schmerztherapie kann auf natürliche Weise geschehen. Dabei kommt es auf den Allgemeinzustand des jeweiligen Patienten an. Sollte dieser noch so gut sein, dass der Erkrankte aktiv werden kann, steht in der Schmerztherapie ein abwechslungsreiches Programm zur Auswahl.
Dieses besteht zum Beispiel aus:
• gemeinsamen Spaziergängen
• Wasseranwendungen
• Physiotherapie
• Ergotherapie
• Massagen
Eine Kombination aus diesen Elementen kann in einigen Fällen schneller wirken und effektiver sein als ein Medikament. Eine nichtmedikamentöse Schmerztherapie hat im Gegensatz zu Arzneimitteln keine Nebenwirkungen.
Zu der natürlichen Schmerztherapie gehören auch der Bereich der Akupunktur und Nervenstimulation. Bekannt ist sie unter dem Namen Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS). Dabei handelt es sich um eine Reizstromtherapie durch Wechselstrom in einer niedrigen oder hohen Frequenz. Infolge der Weiterleitung der Schmerzreize über die Nerven durch elektrische Impulse kann der bestehende Schmerz überlagert und die Empfindung des Schmerzes verringert werden. Was die Akupunktur betrifft, gibt es noch keine belegbaren Erfahrungen, dass sie eine Wirksamkeit bei Demenzkranken haben. Allerdings können bei der Behandlung einfache und ganz menschliche Reaktionen auf einen positiven Effekt bei Demenzkranken hinweisen.
Dazu gehören:
• Trost
• Aufmerksamkeit schenken
• Kommunizieren
• Beschäftigung
• körperliche Berührungen
Demenzkranke ziehen sich häufig zurück. Besonders ein ehrlicher zwischenmenschlicher Kontakt kann dem entgegenwirken.
Schmerztherapie mit Medikamenten
Dem Einsatz von Medikamenten stehen viele skeptisch gegenüber. Das kann daran liegen, dass schlechte Erfahrungen gemacht wurden oder, dass sich Resistenzen bilden können und damit die Wirksamkeit eines Medikamentes verloren geht.
Bei einer vollständigen Anamnese des Patienten und einer richtige Diagnose sollte daher auf bereits verabreichte Medikamente geachtet werden. Teilweise sind Medikamente aber schlicht notwendig, um Schmerzen erträglich zu machen. Der Arzt sollte den Patienten immer über Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen aufklären und ein individuelles Medikamenten-Konzept für den jeweiligen Patienten erstellen. An diese Vorgaben sollte sich der Erkrankte unbedingt halten.
Die Schmerzmittel reichen von Nicht-Opioiden über schwache bis starke Opioide. Auch bei den frei verkäuflichen Schmerzmitteln sollte Vorsicht geboten sein. Sie können Nebenwirkungen entfachen. Notwendig ist es, jede Einnahme von Medikamenten zuvor mit einem Arzt zu besprechen.