Es ist mittlerweile eine Binsenweisheit, dass in Deutschland ein akuter Pflegenotstand herrscht: Immer weniger Menschen sind aufgrund der schwierigen und schlechten Bedingungen bereit, in der Altenpflege zu arbeiten und berufstätige Altenpfleger sind aufgrund des personellen Engpasses häufig hoffnungslos überlastet. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die zu Pflegenden, die durch eine zu dünne Personaldecke und gestresste Altenpfleger sehr oft zu kurz kommen. Im Folgenden finden Sie einige Fakten zum derzeitigen Stand der Altenpflege in Deutschland.
Wund, ausgetrocknet und vereinsamt: Realitäten in deutschen Pflegeheimen
Immer wieder tauchen Schlagzeilen auf, welche ein dramatisches Bild der Zustände in deutschen Pflegeheimen zeichnen: Zu knappe Personalschlüssel, Fachkräftemangel und kurze Verweildauern im Beruf sorgen zum Teil für desolate Zustände. Bilder von hilflosen Senioren, die stundenlang ausgetrocknet in ihrem eigenen Unrat liegen, appellieren an mehr Menschlichkeit in der Pflege. Selbstverständlich gilt dies nicht für alle Altenheime und es gibt durchaus engagierte Heimleitungen und Altenpfleger. Dennoch prangern unter anderem viele Journalisten nicht zu Unrecht die häufig unmenschlichen Verhältnisse an (z. B. Beitrag in der Süddeutschen Zeitung vom 20. Oktober 2015).
Zu knappe Pflegeschlüssel
Die Gründe für solche besorgniserregenden Zustände in der Pflege sind vielfältig. Ein Stichwort ist dabei das Thema „Pflegeschlüssel“. Unter dem Pflegeschlüssel versteht man die Kennzahl, welche bestimmt, wie viele zu Versorgende auf eine Fachkraft kommen. Nicht nur Experten beklagen, dass die Schlüssel in Deutschland viel zu knapp bemessen sind. Bei Pflegestufe 0 sind es im Durchschnitt acht bis neun Senioren, welche von einer Kraft versorgt werden müssen, wobei es von Bundesland zu Bundesland Unterschiede gibt.
Qualifizierte Altenpfleger beklagen ferner häufig, dass zu ihren Aufgabenbereichen auch Tätigkeiten wie Handtücher falten gehören. Das Argument lautet, dass solche Tätigkeiten auch ohne Weiteres von Altenpflegehelfern verrichtet werden könnten, sodass für examinierte Fachkräfte mehr Zeit für ihre eigentlichen Kernaufgaben bliebe. Klare Kompetenzverteilungen fehlen, wodurch hier ein großes Konfliktpotenzial vorhanden ist.
Fachkräftemangel: die Zukunft in der Pflege in Zahlen
Schlechte Arbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung sorgen dafür, dass immer weniger Menschen den Beruf des Altenpflegers auf Dauer ausüben wollen. Auf der anderen Seite steigt aufgrund des demographischen Wandels die Zahl der Pflegebedürftigen. Das Bundesministerium für Gesundheit hat errechnet, dass Stellenangebote für ausgebildete Altenpfleger im Durchschnitt 123 Tage vakant bleiben. Ebenso kommen derzeit auf 100 freie Stellen lediglich 46 Arbeitslose (Bundesministerium für Gesundheit, Stand Juni 2015).
Um diese Fehlentwicklung zu korrigieren, setzt man auf Zuwanderung, den Ausbau sozialer Dienste und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Insbesondere in der Zuwanderung von Pflegekräften aus Osteuropa sieht man eine sinnvolle Möglichkeit, um dem Pflegenotstand effektiv entgegenzuwirken.
Bürokratische Hürden als Hemmnis
Viele Altenpfleger beklagen sich über die enorme Zunahme der Bürokratie in der Pflege. Sämtliche Beobachtungen und pflegerischen Handlungen müssen sorgfältig dokumentiert werden. Obwohl eine Dokumentation in gewissem Umfang sinnvoll ist und Transparenz, eine Grundlage für die Abrechnung mit den Kassen und eine Überwachung der Krankheitsverläufe gewährleistet, sehen zahlreiche Fachkräfte in diesem Bereich eine Fehlentwicklung, da der Aufwand für ausufernde Dokumentationen die wertvolle Zeit raubt, in der man sich in liebevoller Weise Pflegebedürftigen zuwenden könnte. Somit kommen die menschliche Wärme und die aktivierende Pflege oftmals zu kurz.
Neue zeitsparende Anwendungen, wie eine Pflege(dienst)-App, welche u. a. vom Medizinischen Rechenzentrum kostenlos angeboten wird, können die Dokumentation wesentlich erleichtern. Denn obwohl es Zeit ist, welche nicht der eigentlichen Pflege der Betroffenen zu Gute kommt, ist eine Aufzeichnung und der Nachweis der erbrachten Pflegeleistungen für alle Beteiligten unabdingbar.
Streitpunkt Gehalt: Wie viel verdient ein Altenpfleger?
Angehörige von Pflegeberufen beenden ihre Berufstätigkeit im sozialen Bereich häufig mit dem Hinweis auf die unangemessene Entlohnung: Diese beträgt im Bundesdurchschnitt 2.400 bis 2.600 € Brutto als Einstiegsgehalt, wobei es Unterschiede zwischen den Bundesländern und den öffentlichen und privaten Trägern gibt (Vgl. http://www.ausbildung.de/berufe/altenpfleger/gehalt/). Gestresste Altenpfleger sind sehr häufig unzufrieden mit Folgendem: Dauerstress im Beruf, Schichtarbeit, Nachtdienste und ein zunehmend verdichtetes Arbeitsumfeld, in dem sämtliche Tätigkeiten minutenweise vorgeschrieben werden.
Die „24-Stunden”-Pflege als Alternative
Diese teilweise problematischen Zustände für Pflegekräfte und Pflegebedürftige in deutschen Altenheimen sind durch die ausführliche Pressearbeit mittlerweile bekannt. Aufgrund solcher Verhältnisse scheuen viele Senioren und ihre Angehörigen den Gang ins Pflegeheim und suchen nach Alternativen.
Eine solche Alternative stellt eine zuverlässige „24-Stunden”-Pflegekraft dar, die Sie selbst auswählen und mit der Sie die Zusammenarbeit auch beenden können, wenn es nicht funktionieren sollte. Weitere Vorteile sind, dass Sie auch im Alter in Ihren gewohnten vier Wänden bleiben können und die vertraute Umgebung nicht verlassen müssen.