Bei der Mukokutanen Candidiasis handelt es sich um eine Immunschwäche-Erkrankung mit einem Defekt der T-Zellen. T-Zellen sind sogenannte Abwehrzellen, die das Immunsystem unterstützen. Sie schützen zum Beispiel vor Infektionen. Sind die T-Zellen nicht intakt, wird die natürliche Abwehrfunktion des Körpers verringert. In diesem Fall kann der Pilz Candida albicans nicht abgewehrt werden und es kommt zu einer Pilzinfektion – der Mukokutanen Candidiasis. Betroffene leiden häufig unter Pilzinfektionen, vor allem auf der Haut, den Nägeln und in den Mundschleimhäuten. Candida beschreiben eine Gruppe aus Hefen, wobei die Candida albicans verantwortlich für bis zu 80% aller Candidainfektionen sind. Die Candida-Hefen leben meist unbemerkt und harmlos auf Schleimhäuten und Haut. Einige Risikofaktoren jedoch können dazu führen, dass sie wachsen und sich ungesund vermehren.
Risikofaktoren von Mukokutane Candidiasis
- Mangelnde Hygiene, auch durch unregelmäßiges Wechseln von Unterwäsche oder Windeln, insbesondere bei älteren Menschen
- Heißes Wetter
- Einschränkende, zu enge Kleidung
- Durch Antibiotika verursachte veränderte Flora
- Entzündungen, u.a. in Hautfalten, im Mund-Rachen-Bereich
- Geschwächtes Immunsystem, z.B. durch Diabetes, Alter, Vorerkrankungen
Wie wird die Mukokutane Candidiasis festgestellt?
Die Erkrankung wird getragen durch ein typisches Krankheitsbild, die das Erkennen der Infektion einfach macht. Es kann auch die zelluläre Abwehrfunktion gegen den Pilz Candida albicans untersucht werden. Ist diese niedrig, liegt diese Pilzinfektion vor. Bei der Mukokutanen Candidiadis in der Mundschleimhaut werden weiße Ablagerungen (Plaque) auf der Schleimhaut gebildet. Diese Stellen können bluten, wenn man den weißen Belag abnimmt. Auch ist eine Candidiasis in den Mundwinkeln möglich. Diese zeigt sich durch kleine Risse oder Brüche in der Haut, beispielsweise durch schlechtsitzende Zahnprothesen oder ständiges Anfeuchten der Lippen. Beim Arzt kann beispielsweise ein Abstrich vom Belag auf den Mundschleimhäuten gemacht und dieser anschließend klinisch untersucht werden.
Therapie und Behandlung
Eine Pilzinfektion wird in der Regel mit entsprechenden Medikamenten, sogenannten Antimykotika, behandelt. Diese sind als Gel, Creme, Lösung, Saft oder Tabletten möglich, wenn die Mundschleimhaut betroffen ist. Es gibt unter anderem Pastillen, die mehrmals täglich eingenommen werden und sich im Mund auflösen. Auch möglich sind Lösungen zum Spülen für eine bestimmte Zeit, bis sich die Symptome bessern. Wenn der Patient zugleich Antikörpermangelsyndrome zeigt, kann auch eine Immunglobulin-Behandlung hilfreich sein.
Vorbeugung von Mukokutane Candidiasis
Besonders pflegebedürftige Menschen sind häufig von Pilzinfektionen wie dieser betroffen. Ältere Menschen haben altersgemäß ein schwächeres Immunsystem und sind damit anfälliger für Erreger und Pilze. Aber es gibt Möglichkeiten, diesen Erkrankungen und deren Beschwerden vorzubeugen. Pilze mögen es immer gerne warm und feucht. Neben Körperfalten, Füßen und Nägeln sind deshalb vor allem Schleimhäute betroffen. Deshalb sollte bei älteren Menschen in Pflege immer darauf geachtet werden, dass sie nach dem Waschen/Duschen/Baden überall gut abgetrocknet werden, auch in Hautfalten und zwischen Fingern und Zehen. Auf synthetische Stoffe bei der Kleiderwahl sollte verzichtet werden, da sie das Schwitzen und die Feuchtigkeitsbildung begünstigen.
In Mundschleimhäuten ist das schon schwieriger. Hier siedeln sich Pilze besonders gerne an. Den Patienten sollte deshalb nach Anwendungen im Mundbereich (z.B. Asthmasprays auf Cortisonbasis) der Mund gut ausgespült werden. Auch die Mundhygiene ist extrem wichtig. Dazu gehört neben dem regelmäßigen Zähneputzen eventuell auch das tägliche und gründliche Reinigen der Zahnprothese. Auch Trockenheit im Mund kann das Risiko, an einer Pilzinfektion zu erkranken, erhöhen. Kleine Eiswürfel oder andere Dinge zum Lutschen fördern den Speichelfluss und sind effektiv gegen Mundtrockenheit. Pflegekräfte sollten zudem darauf achten, ob sich weiße Ablagerungen im Mund zeigen. Diese sollten dann einem Arzt gezeigt werden. Außerdem schadet es nie, die Abwehrkräfte älterer Menschen zu unterstützen und zu stärken, beispielsweise durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung, genügend Wasser oder ungesüßten Tee am Tag, gute Blutzuckerwerte und eine gründliche Körperhygiene.