Marcumar – Was ist bei der Einnahme zu beachten?

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Marcumar ist ein häufig eingesetztes Medikament zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen. Es wird in Tablettenform verabreicht und enthält den Wirkstoff Phenprocoumon. Für einige weit verbreitete Erkrankungen hat es sich als solide Behandlungsmethode bewährt, birgt allerdings einige, teils gravierende, Risiken, die Betroffene  genau kennen sollten. Regelmäßig wird Marcumar zur Vorbeugung oder Behandlung von Gefäßverschlüssen (Venenerkrankungen und Thrombosen) oder als Langzeitmedikation für Herzinfarktpatienten verschrieben. Was sollte bei der Einnahme von Marcumar beachtet werden?

Was bedeutet Blutgerinnung?

Blutgerinnung ist ein wichtiges Heilungsinstrument des Körpers. Entsteht am oder im Körper eine Wunde, so verschließen im Blut eingeschlossene Blutplättchen aus Proteinen die Wunde. Dazu bilden sie Klumpen (Thromben), die sich vor die Wundöffnung setzen, die Blutung stoppen und den ersten Schritt zur Wundreparatur und -heilung einleiten. Das Blut gerinnt also und wird dickflüssiger.

Der Vorgang der Blutgerinnung ist völlig normal und sogar hilfreich. Allerdings kann eine unkontrollierte Blutgerinnung zur Entstehung von Blutgerinnseln führen, welche Blutgefäße überall im Körper schädigen können. Es kommt zu Thrombosen, Herzinfarkt oder Schlaganfällen. In diesen Fällen ist die Einnahme von Blutgerinnungshemmern oder Blutverdünnern wie Marcumar notwendig. Möglich ist auch eine zu geringe Blutgerinnung (etwa bei der Bluterkrankheit), die ebenfalls eine Medikamenteneinnahme notwendig macht.

Wie wird eine Blutgerinnungsstörung diagnostiziert?

Mittels einer Blutprobe und eines international standardisierten Labortests lässt sich der Grad der Blutgerinnung feststellen. Hierzu wird der INR (International Normalized Ratio) -Wert des Blutes bestimmt. Die INR kann Werte zwischen 1 und 6 annehmen, wobei kleine Werte für dickflüssigeres Blut, also eine hohe Blutgerinnung, stehen. Gesunde Menschen haben einen Wert von 1, Werte größer als 1 (INR > 1) stehen für eine gehemmte Blutgerinnung, Werte kleiner als 1 (INR < 1) spiegeln eine erhöhte Blutgerinnung und somit ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln wider.

Grafik mit Blutgerinnsel mit menschlichem Körper mit Gefäßen im Hintergrund

Marcumar: Dosierung und Risiken

Stellt der behandelnde Arzt eine erhöhte Blutgerinnung fest, ist Marcumar oft das Mittel der Wahl. Ziel der Behandlung ist es, den INR-Wert auf 2,0 bis 3,5 einzupendeln. Dazu wird zunächst eine Dosis von 2 bis 3 Tabletten am ersten Einnahmetag verschrieben. Am Folgetag werden zwei Tabletten eingenommen und am dritten Tag wird der INR-Wert erneut gemessen und die individuelle Dosierung festgelegt.

Die richtige Dosis ist das größte Problem bei diesem Medikament.

Der Spielraum zwischen gesundheitsförderlicher und gesundheitsschädlicher Dosis ist sehr klein und die Liste der möglichen Nebenwirkungen lang. Sie reicht von vergleichsweise harmlosen Symptomen, wie Nasen- und Zahnfleischbluten, über durchaus für den Patienten beängstigende Symptome wie Blut im Urin und Stuhl bis hin zu schweren inneren Blutungen und Leberversagen. Außerdem kann es unter Langzeiteinnahme zu Knochenmassenverminderung und Osteoporose kommen.

Was gilt es zu beachten?

Um die Risiken bei der Einnahme möglichst gering zu halten, müssen sich Betroffene in jedem Fall an die durch den Arzt festgelegte Dosis halten. Die Werte müssen regelmäßig kontrolliert und die Dosierung gegebenenfalls angepasst werden.

Daneben muss vor allem der Lebensstil an das Medikament angepasst werden. Auf Alkohol sollte möglichst verzichtet werden. Außerdem sollte die Ernährung nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt umgestellt werden. Wird etwa übermäßig viel oder wenig Vitamin K verzehrt (beispielsweise in Form von Kohl, Spinat oder pflanzlichen Ölen), kann dies erhebliche Auswirkungen auf die Wirkung von Marcumar haben.

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