Pflegebedürftige Menschen benötigen eine Ernährung, die ihren speziellen Bedürfnissen entspricht. Sie kämpfen mit Schluckbeschwerden, Kauproblemen, Verdauungsleiden und Lebensmittelunverträglichkeiten. Des Weiteren schränken sie zahlreiche Krankheiten in ihrer Lebensmittelauswahl stark ein. Wer eine Chemotherapie macht, muss auf bestimmte Obst- und Gemüsesorten gänzlich verzichten. Andere Pflegebedürftige wiederum, die kranke Nieren haben, müssen ihren Eiweißkonsum reduzieren, weil sie ansonsten ihre Entgiftungsorgane überfordern. Deshalb erfordert ein Essensplan, der die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen erfüllt, zahlreiche Anpassungen.
Welche Ernährung eignet sich für Pflegebedürftige bei Schluckproblemen?
Schluckprobleme wirken sich auf den gesamten Prozess der Nahrungsaufnahme aus. Automatisch kauen Betroffene länger, weil sie wissen, dass sie die Mahlzeit nicht mehr zügig hinunterschlucken können. Demzufolge verwandelt eine längere Phase des Kauens die Nahrung in Brei. Das erleichtert den Schluckvorgang.
Weiche und breiige Lebensmittel weisen einen entscheidenden Vorteil gegenüber
flüssigen oder trockenen Gerichten auf. Im Gegenzug dazu bereiten gemischte Konsistenzen, faserhaltige und kleinteilige Lebensmittel Probleme. Denn sie erschweren den Schluckprozess. Flüssiges bereitet Pflegebedürftigen – entgegen allen Annahmen – ebenfalls Schwierigkeiten. Deshalb sind angedickte, flüssige Speisen die bessere Variante. Pürierte Gemüsesuppen gewinnen den Kampf gegen Nudelsuppen. Grätenlose Fischgerichte lassen sich leichter hinunterschlucken als unterschiedliche Fleischsorten. Kartoffeln sind, im Vergleich zu Reis, eine bessere Wahl.

Wertvolle Tipps im Hinblick auf das Essen für Pflegebedürftige
Das Essen für Pflegebedürftige verlangt bestimmte Praktiken und Rituale. Dazu gehört vor allem eine aufrechte Sitzhaltung. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Senioren verschlucken. Deshalb sollten sie während des Essens entweder am Tisch sitzen oder den Kopfteil ihres Bettes in die senkrechte Lage bringen. Dabei liegt der Kopf in der Mitte und das Kinn zeigt gen Brust. Der Nacken ist lang und der Hals kurz. Sofern der oder die Pflegebedürftige unter einer halbseitigen Lähmung leidet, sollte der Kopf zur gesunden Seite leicht geneigt sein.
Pflegebedürftige, die einer Fütterung bedürfen und unter Schluckbeschwerden leiden, erhalten das Essen teelöffelweise. Des Weiteren benötigen sie eine kurze Zeit, um das Essen nachzuschlucken. Erst dann können sie den nächsten Bissen in den Mund nehmen. Der Mund muss komplett leer sein. Außerdem führen Pflegebedürftige idealerweise keine Gespräche, wenn sie essen, denn das erhöht ihre Schluckprobleme.
Das Auge isst mit
Je schöner das Essen angerichtet ist, umso eher erfreuen sich Pflegebedürftige an der Mahlzeit. Meistens sinkt mit einem steigenden Alter der Appetit. Ein bunter Teller mit einem leckeren Gericht auf einer schönen Tischdecke weckt die Appetitlust. Dasselbe gilt für Getränke. Alkoholfreie Biersorten, Saftschorlen und Tees sind weitaus attraktiver als bloßes Wasser. Als Geheimtipp dienen an dieser Stelle Smoothies, denn diese versorgen den Organismus mit wertvollen Nährstoffen und zusätzlichen Kalorien.
Die Gründe für die Appetitlosigkeit bei Senioren liegen darin, dass sich deren Magen wesentlich langsamer entleert. Senioren sind demzufolge schneller satt. Deshalb sollten sie mehrmals täglich kleinere Mahlzeiten einnehmen. Ideal wären fünf und keine drei Gerichte am Tag.
Praktische Tipps, welche die Freude am Essen erhöhen
Spezielles Besteck erleichtert das Essen. Auf dem Markt gibt es Messer, die einen ergonomischen und gewinkelten Griff haben, der ihre Handhaltung und Armbewegung während des Brotschneidens unterstützt. Rheumapatienten können auf diese Weise besser ihr schmerzendes Handgelenk nutzen. Das gilt vor allem dann, wenn ihnen die physische Kraft fehlt.
Besteck, welches einen verstärkten Griff hat, unterstützt kraftlose und schmerzende Hände besser nach dem Essen zu greifen. Sofern das Besteck eine ergonomische Form aufweist, hilft es den Pflegebedürftigen noch mehr, ihr Essen zu genießen. Teller mit einem hohen Rand eignen sich super für das Essen mit einer Hand. Denn dadurch können Senioren die Essenstückchen gegen den Rand schieben. Ein Saugnapf samt einem schrägen Innenboden, der zur Befestigung am Tisch dient, schafft eine unterschätzte Erleichterung. Das gilt insbesondere für ältere Menschen, die chronisch zittern, sobald sie Gegenstände in die Hände nehmen.