Im Alter werden die Haare grau und auch spürbar weniger. Viele Prozesse im Körper laufen deutlich langsamer ab, da die Produktion von körpereigenen Wachstumshormonen zurückgeht. Das gilt nicht nur für die Hautzellen, sondern auch für die Haare. Und während sie langsamer wachsen, sterben sie genauso schnell ab wie immer. Die Folge: schütteres Haar. Eigentlich handelt es sich also gar nicht um Haarausfall als solches, sondern vielmehr um ein verlangsamtes Haarwachstum. Doch was passiert eigentlich genau im Körper?
Unterschiedliche Ursachen
Männer haben mitunter schon in den Zwanzigern Probleme, bei Frauen zeigen sich ausfallende Haare oft erst im Alter. Spätestens ab etwa 40 Jahren zeigen sich sowohl bei Männern als auch Frauen erste Anzeichen für altersbedingten Haarschwund. Die Ursachen dafür können unterschiedlich sein. So wird zwischen drei Arten von Haarausfall unterschieden:
- hormonell-erblicher Haarschwund, der vor allem Männer betrifft und bei Frauen erst nach den Wechseljahren aufgrund einer Umstellung des Hormonhaushalts (vermehrte Produktion von Androgenen, die das Haarwachstum hemmen und zu einer Schädigung der Haarwurzeln führen) und eines veränderten Stoffwechsels (Verlust von Mineralstoffen) auftritt
- kreisrunder Ausfall, dessen Ursache bislang nicht eindeutig geklärt ist und der vermutlich mit einem übersäuerten Organismus in Verbindung gebracht werden kann
- diffuser Haarausfall, bei dem es zu einer Ausdünnung der Haare insgesamt aufgrund einer Mangelversorgung mit Nährstoffen kommt

Wie äußert sich schwindendes Haar?
In der Medizin wird von krankhaftem Haarschwund erst gesprochen, wenn pro Tag mehr als 100 Haare ausfallen. Über kurz oder lang ist jede zehnte Frau und jeder dritte Mann davon betroffen. In den Wechseljahren zeigen sich bei Frauen außerdem Begleiterscheinungen wie stärkere Körperbehaarung oder auch eine Zunahme von Muskelmasse.
Üblicherweise beginnt Haarausfall am Scheitel und weitet sich von dort aus flächig aus. Bei kreisrundem Haarausfall können sich außerdem Entzündungssymptome zeigen. Auch psychische Belastungen (z. B. Stress) können den Haarausfall begünstigen. Kleine und lokal begrenzte Kahlstellen sind typisch für Haarausfall.
Lässt sich Haarausfall verhindern?
Hormonell bedingter Haarausfall kann nicht verhindert werden. Lediglich durch eine gesunde Lebensführung kann das Risiko für einen Haarausfall aufgrund von Vitamin- und Mineralstoffmangel gesenkt werden. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und die Vermeidung von Stress. Auch Genussmittel wie Koffein, Nikotin und Alkohol sollten größtenteils gemieden werden.
Und was, wenn der Haarausfall schon vorhanden ist?
Oft versuchen Betroffene, mit speziellen Haarkuren den Haarausfall zu stoppen. Biotin, Vitamin B, Zink, Hirse-Extrakte sowie diverse Kombinationspräparate aus Aminosäuren und Vitaminen gehören zu den am häufigsten eingesetzten Wirkstoffen gegen ausfallende Haare. Bevor diese jedoch angewendet werden, sollten Betroffene mit einem Arzt sprechen. Rezeptfreie Wundermittel sind nicht nur teuer, ihre Wirkung ist zudem nicht erwiesen. Deshalb ist es ratsam, diese nicht zu verwenden. Auch hier ist natürlich ein gesunder Lebensstill wichtig.
Ist der Haarausfall soweit fortgeschritten, dass die kahlen Stellen nicht mehr mit dem restlichen Haar verdeckt werden können, bleibt oft nur ein Toupet oder auch eine Perücke, um das Selbstbewusstsein wieder zu steigern. Alternativ kann auch eine Typveränderung mit Kurzhaarfrisur hilfreich sein.
Fazit: Wer die Ursachen kennt, kann nach einer Lösung suchen
Wer unter Haarausfall leidet, sollte zunächst nach der Ursache dafür suchen und sich mit dieser auseinandersetzen. Ist die Ursache bekannt, kann unter Umständen eine Lösung gefunden werden. Zwar lässt sich Haarausfall aufgrund bestimmter Umstände nicht gänzlich verhindern, mit bestimmten Mitteln lässt sich das Problem aber deutlich verbessern.