Wer an Zöliakie leidet, darf keine glutenhaltigen Nahrungsmittel zu sich nehmen, wobei vor allem älteren Menschen diese Umstellung sehr schwer fällt. Die meisten Menschen essen regelmäßig Lebensmittel wie Nudeln, Gebäck und Brot, die hauptsächlich aus Roggen oder Weizen hergestellt werden und demnach Gluten enthalten. Das sogenannte Klebereiweiß, das auch in zahlreichen Saucen und Fertigprodukten zu finden ist, führt bei Zöliakiepatienten jedoch zu Verstopfungen, Durchfällen, Kopfschmerzen sowie zu Entzündungen der Darmschleimhaut.
Wird die Zöliakie über einen längeren Zeitraum nicht entdeckt, so kann auch Osteoporose auftreten. Osteoporose entsteht durch einen Calciummangel, wobei Calcium wichtig für die Stabilität der Knochen ist. Ab dem 35. Lebensjahr nimmt die Knochenmasse ab, daher ist es wichtig, sich ausreichend mit Calcium, welches in Käse, Milchprodukten, grünem Gemüse, Kräutern und Nüssen enthalten ist, zu versorgen.
Glutenfreie Ernährung
Die einzige Möglichkeit der Behandlung ist eine glutenfreie Ernährung. Besonders geeignete Lebensmittel sind zum Beispiel Quinoa, Reis oder Kartoffeln. Ältere Menschen sollten viel Obst und Gemüse aufnehmen, da ihr Nährstoffbedarf höher ist. Auch unpaniertes Fleisch, fettarme Milchprodukte, Käse und frischer Fisch sind glutenfrei und können den Körper außerdem mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Glutenfreie Ersatzprodukte haben hingegen einen sehr hohen Fett- und Zuckergehalt und enthalten daher mehr Kalorien. Aus diesem Grund sollten sie nicht regelmäßig aufgenommen werden.
Der Energiebedarf des Körpers sinkt im Alter.
Der tägliche Energiebedarf sinkt mit zunehmendem Alter. So benötigen Männer im höheren Alter nur ungefähr 1800 Kilokalorien pro Tag, der Bedarf von Frauen liegt sogar nur bei etwa 1400 Kilokalorien. Allerdings ist der Bedarf an Eiweiß, Mineralstoffen und Vitaminen bei Senioren sehr hoch, sodass es wichtig ist, dass sich auch Zöliakiebetroffene nährstoffreich und kaloriengerecht ernähren. Eine wichtige Rolle spielt außerdem die ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Gerade bei älteren Menschen lässt das Durstgefühl häufig nach, ein Wassermangel kann jedoch zu Verstopfung, Blutdruckproblemen, Müdigkeit, Nierenstörungen oder Schwindelgefühlen führen.
Pflegende über Glutenunverträglichkeit informieren
Schon kleine Mengen an Gluten können bei den Betroffenen bereits Symptome auslösen. Daher sollten Lebensmittel getrennt aufbewahrt werden, damit Kontaminationen vermieden werden können. Werden im selben Haushalt auch Mahlzeiten zubereitet, die Gluten enthalten, so ist es empfehlenswert, separate Küchenutensilien zu verwenden. Bestimmte Arbeitsgeräte wie Kochlöffel oder Schneidebretter aus Kunststoff oder Holz sollten nur für die Zubereitung glutenfreier Speisen verwendet werden, da sich das Reinigen sehr schwierig gestaltet und sich Gluten in den Fugen der Arbeitsgeräte festsetzen kann. Werden glutenfreie Lebensmittel frittiert, sollte dafür ein eigenes Frittierfett angeschafft werden.
Hilfreiche Tipps
Wer sich zu Hause glutenfrei ernähren möchte, kann im Supermarkt nachfragen, da glutenfreie Lebensmittel nicht immer gleich sichtbar sind. Darüber hinaus bieten viele Biomärkte, Drogerien oder Reformhäuser glutenfreie Produkte an. Den Betroffenen stehen zudem verschiedene Lieferdienste und spezielle Versandhändler zur Verfügung, die ebenfalls glutenfreie Gerichte anbieten. Wer in den Urlaub fährt, sollte sich vorab im Hotel erkundigen, ob glutenfreie Mahlzeiten zubereitet werden. Die Broschüre „Sorglos Reisen“ bzw. die „Pocket Guides“ der DZG enthalten viele Hotels in deutschen Städten, die glutenfreie Speisen anbieten.
Auch in Pflegeeinrichtungen ist es wichtig, das Personal dahingehend zu schulen und den Umgang mit der Erkrankung zu vermitteln, damit die Betroffenen richtig ernährt werden und kein Nährstoffmangel auftritt.