Wann sollte Ich darüber nachdenken, meinen Führerschein abzugeben?

Geprüft durch Help4Seniors

Wenn ältere Menschen unsicher beim Fahren auf bekannten Strecken sind oder sich dem Verkehrsfluss nicht mehr anpassen können, keine vorausschauende Fahrweise mehr gegeben ist und es motorische und koordinative Probleme gibt, sollte darüber nachgedacht werden, den Führerschein freiwillig abzugeben. Weitere Hinweise auf eine Fahruntauglichkeit können auch häufiges Bremsen und vermehrte Kratzer am Fahrzeug sein. Die Sinne und die Reaktionsfähigkeit sind im Alter immer mehr eingeschränkt, Konzentration und Aufmerksamkeit, genauso wie die Beweglichkeit. Auch gibt es viele Erkrankungen, die sich auf die Fahrtauglichkeit auswirken können.

Führerschein abgeben

Bei diesen Krankheiten sollte der Führerschein lieber abgegeben werden

Leiden Menschen beispielsweise unter Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Koronarer Herzkrankheit, grauem Star, Diabetes (Zuckerkrankheit), Hypertonie (erhöhter Blutdruck), Parkinson oder Demenz sollte kein Fahrzeug geführt werden. Einige Medikamente können Schwindel, Müdigkeit und Wahrnehmungsstörungen auslösen und sollten daher nicht eingenommen werden, wenn ein Fahrzeug geführt werden soll.

Solche Medikamente sind zum Beispiel Insulin, Psychopharmaka, Blutdruckmedikamente, Augentropfen, Schlafmittel, aber auch Schmerzmittel, Mittel gegen Muskelverspannungen und Parkinsonmedikamente.

In Deutschland wird auf Freiwilligkeit gesetzt

Laut Unfallstatistik gibt es keine signifikante Beteiligung von Senioren an Autounfällen. Trotz dessen geben viele Ältere ihren Führerschein freiwillig ab oder entscheiden sich für kürzere Autofahrten, meiden schlechte Witterung wie Schnee, Regen und Dunkelheit.

Seniorenvertreter finden die immer wieder aufkommenden Forderungen nach Fahreignungstests für Senioren diskriminierend. Dabei gibt es mittlerweile viele Angebote, die Ältere freiwillig ohne Konsequenzen in Anspruch nehmen können.
Beispielsweise gibt es die sogenannte Rückmeldefahrt, bei der Experten, z.B. ein Fahrlehrer, Stärken und Schwächen analysiert. Danach gibt es selbstverständlich eine Auswertung der Fahrt. Diese Fahrten gibt es bereits ab circa 50 Euro.
In Deutschland gibt es keine verpflichtenden Tests, jedoch in vielen anderen Ländern. Zum Beispiel in Italien, Finnland, Kanada, der Schweiz, Neuseeland und Tschechien müssen Ältere alle paar Jahre einen Gesundheits- oder Sehtest absolvieren. Ordnet ein Arzt danach noch einen Fahrtest an und dieser wird nicht erfolgreich abgeschlossen, wird dem Teilnehmer der Führerschein entzogen. Auch in Japan wird noch zusätzlich ein Test auf Demenz durchgeführt.
Hier in Deutschland ist ein ärztliches Fahrverbot nur eine Empfehlung.

Selbst aktiv werden

Da es in Deutschland keine verpflichtenden Tests gibt, aber immer mehr Ältere, gibt es mittlerweile viele Angebote. So können sich Ältere sicherer fühlen im Straßenverkehr.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. hat einen Selbst-Schnell-Check entwickelt. Dieser Test kann natürlich keinen Besuch beim Arzt ersetzen, aber ehrlich beantwortet, kann dieser Test eine Richtung geben. Bei diesem Test müssen zehn Fragen beantwortet werden, die typische erste Anzeichen für Demenz anzeigen, z.B. “Fällt es Ihnen schwer, Ihren Alltag vorausschauend zu planen?”. Wenn diese Fragen mehrheitlich mit “Ja”, beantwortet wurden, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Sinnvoll ist es zudem, in bestimmten Abständen einen Seh- und Hörtest zu machen. Diese können beim Arzt, aber auch beim Optiker und Akustiker um die Ecke durchgeführt werden. Auch dort erhält man ein Feedback und manchmal sind nur kleine Verbesserung an Brille oder Hörgerät nötig, um wieder besser sehen und hören zu können und sich somit sicherer im Straßenverkehr zu fühlen.
Die Verkehrsregeln haben sich seit dem Führerscheinerwerb sicher geändert. Daher ist es durchaus sinnvoll, sein Basiswissen aufzufrischen und auf den neuesten Stand zu bringen. Das kann selbstständig zu Hause sein, aber ist auch in einer Fahrschule möglich.

Vom TÜV oder ADAC werden Fahrsicherheitstrainings angeboten, die auch direkt auf Senioren ausgelegt sind. Dort kann man sein Können und Verhalten beispielsweise auf Hindernis-Parcours und rutschigen Strecken zeigen. Dort wird besonders das Reaktionsvermögen und die Fahrgeschicklichkeit des Fahrers beobachtet.

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