Fibromyalgie – Was verbirgt sich hinter diesem Begriff?

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Fibromyalgie – eine Diagnose, die viele fürchten. Aber was verbirgt sich hinter dieser Krankheit und welche Therapien gibt es? Die Symptome der häufig auftretenden Schmerzkrankheit sind heimtückisch. Denn: Die Schmerzen können in nahezu alle Körperregionen auftreten. In den meisten Fällen sind die Gelenke und die sie umgebenden Muskeln betroffen. Etwa zwei Prozent aller Menschen erkranken in ihrem Leben an Fibromyalgie – Frauen sind etwa sieben Mal häufiger betroffen als Männer.

Ursachen für Fibromyalgie

Die Ursache für die Krankheit ist bislang unbekannt. Studien deuten auf einen starken Zusammenhang mit Stress und anderen psychischen Belastungen hin. Aber auch zu wenig Bewegung, Übergewicht und Rauchen werden als mögliche Ursachen genannt. Es ist auch möglich, dass sich die Fibromyalgie in Folge einer anderen Erkrankung bildet.

Welche Warnsignale gibt es?

Die Fibromyalgie entwickelt sich in einem schleichenden Prozess. Zu Beginn merken die Betroffenen fast nichts von der Erkrankung. Patienten berichten meist von Schmerzen in den Gelenken, denen sie anfangs wenig Bedeutung beigemessen haben. Das liegt daran, dass sich die Schmerzen oft zunächst im Rücken bemerkbar machen und sich dann langsam in Beine und Arme ausbreiten. Das ist der Moment, zu dem die Betroffenen einen Arzt aufsuchen.

Fibromyalgie befällt nicht die Gelenke selbst, macht sich aber dort bemerkbar. Die Schmerzen treten an den Händen, der Hüfte, den Fußgelenken, den Knie und den Ellenbogen auf. Zusätzlich leiden die Patienten an Schlafstörungen und fühlen sich gereizt oder schlaff.

Wann stellt der Arzt die Diagnose?

Bis der Mediziner die endgültige Diagnose stellt, vergeht oft viel Zeit. Das liegt daran, dass die Patienten vielfach erst spät ärztlichen Rat suchen – und daran, dass die Symptome sehr unspezifisch sind. Anhand körperlicher Untersuchungen oder Laborwerten lässt sich die Krankheit nicht nachweisen. Der Mediziner kann mit diesen Methoden aber andere Ursachen ausschließen.

Gibt es Therapien?

Die schlechte Nachricht vorweg: Fibromyalgie an sich lässt sich nicht heilen. Es ist aber möglich, die Symptome deutlich zu lindern. Dabei ist es wichtig, viele verschiedene Methoden miteinander zu kombinieren, um den besten Erfolg zu erzielen.

Medikamentöse Therapie

Die Therapie mit Schmerzmitteln ist die erste Wahl, aber leider wirkungsarm. Medikamente lindern zwar das quälendste Symptom, den Schmerz, für eine kurze Zeit – haben aber starke Nebenwirkungen. Daher sollten sie nicht regelmäßig eingenommen werden, sondern nur dann, wenn es nicht mehr anders geht. Aber auch dann hält sich der Effekt von Schmerzmitteln in Grenzen.

Signifikante Erfolge können dagegen mit der Gabe von Antidepressiva erzielt werden. Studien zeigen, dass sie bei etwa der Hälfte der Patienten eine gewisse Zeit lang wirken. Der Effekt rührt daher, dass sie Schlafstörungen lindern und dafür sorgen, dass sich Muskeln entspannen. Das löst Krämpfe und lindert somit die Schmerzen.

Schlaf- und Beruhigungsmittel haben sich dagegen als nicht hilfreich erwiesen. Ihr Effekt ist zu gering und das Suchtpotenzial enorm hoch. Das gleiche gilt für Injektionen mit Kortison. Hier haben Studien gezeigt, dass die Nebenwirkungen den geringen Nutzen deutlich überwiegen.

Nicht medikamentöse Therapie

Das wichtigste für Fibromyalgie-Patienten ist es, Verspannungen zu lockern. Deswegen sollten sich Patienten regelmäßig bewegen. Grundsätzlich ist an dieser Stelle erlaubt, was gefällt. Trotzdem sollte Gelenk schonenden Sportarten der Vorzug gegeben werden. Viele Betroffene haben zum Beispiel sehr gute Erfahrungen mit Nordic Walking und Schwimmen gemacht. Auch Gymnastik trägt entscheidend zur Lockerung verspannter Muskeln bei. Wichtig ist in jedem Fall, dass es Patienten langsam angehen lassen und ausgiebige Dehnübungen Teil des Trainings sind.

Neben dem Sport sollten Betroffene sich gezielt entspannen. Das kann zum Beispiel ein Bad in der Therme sein, verbunden mit sanfter Bewegung. Auch ein regelmäßiger Besuch in der Sauna ist sehr wohltuend und lockert verspannte Muskeln nachhaltig. Auch hier gilt: Langsam angehen lassen. Nicht alle Patienten vertragen die Wärme gut. Wenn sich die Beschwerden vergrößern, ist dieser Weg nicht der richtige.

Weil Fibromyalgie nicht nur körperliche, sondern auch seelische Beschwerden verursacht, sollten auch Entspannungsübungen zum Alltag gehören. Vor allem die Progressive Muskelentspannung bringt viele Vorteile für Patienten mit sich.

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