Die Grippeimpfung ist ein immer wiederkehrendes Thema, das nicht an Aktualität verliert. Damit verbunden bleiben stets die Fragen, ob eine Erkrankung trotz Impfung möglich ist und wann der geeignete Zeitpunkt für eine Grippeimpfung vorliegt.
Besonders Menschen ab dem sechzigsten Lebensalter sind anfällig für Krankheiten. Das Immunsystem mag durch das Vorliegen einer bereits bestehenden Krankheit geschwächt sein. Entzündungsprozesse im Körper und freie Radikale fördern die Anfälligkeit für Infekte, besonders in den kalten Jahreszeiten. Auf natürliche Weise schützen können sich Menschen durch schlichtes Hände waschen oder Hände desinfizieren – aber das alleine mag nicht ausreichend sein. Eine Impfung kann daher der beste Schutz gegen eine Grippe sein.
Allgemeine Fakten zur Grippeimpfung
Die wohl häufigste Frage im Zusammenhang mit einer Grippeimpfung ist, ob diese krank machen kann. Die Antwort lautet: Nein. Die Impfung selbst kann keine Grippe auslösen. Der Impfstoff besteht aus Bestandteilen des Erregers, aber nicht aus lebendigen Viren. Die Grippeimpfung kann aber – wie jede andere Impfung auch – Nebenwirkungen auslösen, die jedoch nicht in einer Krankheit ausarten. Diese Nebenwirkungen können Rötungen oder leicht auftretende Schmerzen sein.
Bis zu drei Tage nach der Grippeimpfung sollte daher kein Sport gemacht werden. Grundsätzlich sind nach einer Impfung sportliche Aktivitäten für den Körper nicht empfehlenswert. Dies gilt besonders für ältere Menschen. Die WHO (World Health Organization) empfiehlt für ältere Menschen bzw. für Menschen über 60 Jahre eine Quote von 75 % Geimpften. Die tatsächlichen Zahlen liegen mit knapp 50 % unter dieser Empfehlung (Ergebnis des Robert Koch-Instituts aus den Jahren 2013/14).
Wissenschaftliche Fundierung zur Grippeimpfung
Es gibt eine klinische Studie, welche belegt, dass ein hochdosierter Impfstoff Menschen ab einem Alter von 60 Jahren besser schützt als ein Impfstoff mit der gewöhnlichen Dosis von Antigenen.
Die Resultate dieser Studie wurden im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht. Über 30.000 ältere Menschen aus den USA und aus Kanada wurden in der doppelblinden Studie mit dem Ergebnis einer höheren Serokonversionsrate bei hoher Impfdosis getestet. Die Serokonversionsrate beschreibt den prozentualen Anteil der getesteten Personen, die nach der Grippeimpfung genügend Immunität gebildet hatten. Die Immunität basiert auf der Bildung von Antikörpern (Serokonversion) gegen die hier verabreichten spezifischen Grippeerreger. Die Vergleichsgruppe lag in der klinischen Studie prozentual darunter.
In den USA ist der hochdosierte Impfstoff bereits seit 2009 verfügbar, während er in Europa noch nicht erhältlich ist.
Grippeimpfung für ältere Menschen ab 60 Jahren
Ratsam für Menschen ab sechzig ist es, sich einmal im Jahr gegen Grippe impfen zu lassen. Dies entspricht der Empfehlung der ständigen Impfkommission (STIKO).
Eine Grippeimpfung einmal jährlich ist deshalb zu empfehlen, weil sich die Viren einer Grippe immer verändern können. Die Zusammensetzung der Impfstoffe sieht jedes Jahr anders aus, weil sie der Veränderung angepasst sind.
Ältere Menschen sind neben Grippe auch anfällig für Lungenentzündungen. Eine Lungenentzündung ist ernst zu nehmen. Noch heute kann sie einen tödlichen Ausgang haben. Deshalb ist es bei älteren Menschen ab 60 Jahren ratsam mit der Grippeimpfung auch eine Impfung gegen Pneumokokken machen zu lassen. Pneumokokken gelten als Verursacher für Lungenentzündungen.
Viele scheuen eine Grippeimpfung wegen möglicher Nebenwirkungen. Diese Sorge kann genommen werden. Die Impfung ist für Menschen ab 60 gut verträglich. Wie auch bei anderen Impfungen, ist es möglich, dass es zu einer Hautreaktion an der Einstichstelle kommen kann. Rötungen und leichte Schwellungen können die Folge sein sowie eine leicht erhöhte Körpertemperatur. Diese Beschwerden halten in der Regel nicht länger als zwei bis drei Tage an.
In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenden Reaktionen kommen.
Neben der Impfung ist immer auf die entsprechende Hygiene zu achten. Dadurch lässt sich ein mögliches Ansteckungsrisiko vermeiden. Mit regelmäßigem Händewaschen und Abstand halten zu Erkrankten und als Erkrankter, ist es leicht möglich, sich selbst und die Mitmenschen zu schützen. Auf diese Weise lässt sich nicht nur die Ansteckung mit einer Grippe, sondern auch mit anderen Infektionskrankheiten, die damit im Zusammenhang stehen können, verhindern.