Einsamkeit ist eine zunehmende Problematik unserer Gesellschaft. Sie trifft die älteren Menschen am härtesten. Wenn dann noch der langjährige Partner stirbt, sehen betroffene Senioren und Seniorinnen oft keinen Lebensinhalt mehr.
Dem lässt sich auf verschiedenste Weise begegnen. Wichtig ist, dass diese Menschen eine Aufgabe haben, die ihrem Alltag neuen Sinn gibt.
Ein tierischer Freund als Lebensbegleiter ist eine der erfüllendsten Möglichkeiten in allen Altersgruppen. Ob als Spielgefährte für Kinder, Freude am Tier oder als Ersatz für einen Sozialpartner, Haustiere bereichern unser Leben.

Der Einsamkeit vorbeugen
Senioren, die mit einem Tier zusammenleben, fühlen sich gebraucht und können Einsamkeit vorbeugen. Sie übernehmen Verantwortung und sind aktiv in der Pflege und Haltung ihres Tieres. Im Kontakt mit ihrem Liebling, dem Streicheln, Sprechen und Versorgen, geht es ihnen gesundheitlich besser. Sie haben weniger Depressionen und beim Beschäftigen oder Spielen mit dem Tier lernen sie wieder das Lachen und die Freude zu spüren. Die tägliche Routine mit eine Hund spazieren zu gehen, hält auch ältere Hundebesitzer beweglich und gesünder. Sie müssen mit ihrem vierbeinigen Gefährten bei jedem Wetter hinaus und härten sich dabei gleich gegen Wetterunbilden ab. Oft werden dabei soziale Kontakte mit anderen Tierfreunden geknüpft, die von gemeinsam durchgeführten Hundespaziergängen bis zum Entstehen neuer Freundschaften führen können.
Welches Haustier ist geeignet
Bevor man sich ein Haustier zugelegt, müssen jedoch einige Voraussetzungen zur geplanten Anschaffung abgeklärt werden.
Sicher lautet die erste Frage: Was möchte ich für ein Tier? In Deutschland stehen an erster Stelle Katzen, dann Hunde und Vögel.
Katzen sind in ihrer Haltung recht einfach. Sie bleiben selbstständig und bedürfen keiner so großen Pflege wie Hunde. Ob mit Freigang oder in Wohnungshaltung, der Aufwand beschränkt sich auf Füttern, bei Bedarf dem Reinigen der Katzentoilette sowie vereinzelten Tierarztbesuchen. Bei langhaarigen Katzen ist zusätzlich gelegentliches Bürsten nötig. Katzen lieben ihren Besitzer gemäß ihrer Art, aber nicht weniger als ein Hund und sie sind hervorragende Streichel -und Schmusepartner – ideal gegen Einsamkeit.
Beim Kauf eines Hundes stehen einige Überlegungen mehr an.
Welche Hunderasse kommt infrage? Dazu gehört die Größe des Tieres, die Fellbeschaffenheit (langhaarig – pflegeaufwändiger oder kurzhaarig).
Wie ist der Grundcharakter und Bewegungsbedarf? Ist der Hund stubenrein und gehorsam?
Für beide Haustierarten stehen weitere Fragen an. Daher ist es gut, wenn der Senior/die Seniorin bei ihrer Entscheidung beratende Familienmitglieder oder Freunde einbezieht.
Als erster Punkt steht heutzutage leider die Frage: Darf ich in meiner Wohnung überhaupt ein Tier halten?
Bedauerlicherweise gibt es Vermieter, die keine Hunde im Haus dulden, besonders keine großen Tiere. Selbst für Katzen sollte die Frage der Tiererlaubnis vorweg geklärt sein.
Damit die Kosten für ein Tier nicht die finanziellen Möglichkeiten überschreiten, sind Informationen über den Kaufpreis und die Lebenshaltungskosten wichtig. Auch wer sich bei Urlaub, Krankenhausaufenthalt, Pflegebedürftigkeit oder Tod des Besitzers um das Tier kümmert, ist ein wichtiger Fakt. Schließlich ist eine Abgabe an ein Tierheim für das Tier eine schlimme Variante.
Für ältere Menschen ist es besonders wichtig, über die Lebenserwartung des tierischen Begleiters nachzudenken. Jungtiere sind sehr aktiv, oft anstrengend und benötigen Erziehung. Für ältere Menschen eignet sich aus diesem Grund mehr ein erwachsenes oder sogar älteres Tier. In einem Tierheim warten viele verlassene Seelen, die dankbar für ein neues Heim sind. Sie danken dies ihrem Herrchen oder Frauchen mit besonderer Liebe und lassen das Gefühl der Einsamkeit schnell in den Hintergrund treten. Meist sind sie auch entspannter und passen sich dem ruhigeren Lebensstil ihres neuen Besitzers leicht an.
Andere Alternativen
Senioren, die sich eine Tierhaltung nicht zutrauen oder leisten können, haben trotzdem die Möglichkeit, sich für ein Tier einzusetzen und damit eine sinnvolle Aufgabe zu erhalten. Tierheime freuen sich stets über ehrenamtliche Helfer, die mit Tierheimhunden spazieren gehen. Sie können auch eine Patenschaft für ein bestimmtes Tier übernehmen, in dem sie finanzielle Unterstützung gewähren, aber auch Kontakt zu diesem erhalten.
Tiersitter sind während der Urlaubszeit oder für die kurzzeitige Aufnahme für Pflegetiere ebenfalls gefragt. Wer daran Interesse hat, kann sich beim nächstliegendem Tierheim oder Tierverein erkundigen.