Für viele Senioren gestalten sich Routinetätigkeiten mit den Jahren zunehmend beschwerlich. Selbst der vertraute Haushalt geht ihnen nicht mehr so leicht wie früher „von der Hand“. Mit einigen Tricks und Kniffen lässt sich jedoch Verschiedenes vereinfachen.
Weniger ist mehr – „Ballast abwerfen“ hilft
Gerade ältere Menschen hängen an ihren Erinnerungen. Fotos, Figürchen sowie Souvenirs versammeln sich in großer Zahl auf Kommoden und in Regalen. Diese Dekoration bereitet einerseits Freude, andererseits stellen die vielen Kleinigkeiten Staubfänger dar. Sie erschweren die regelmäßige Reinigung, da jedes Einzelteil in die Hand genommen werden muss. Hier erleichtern Entrümpeln und großzügiges Aussortieren den Hausputz erheblich. Bei umfangreichen Aufräumaktionen unterstützen die Senioren idealerweise ihre Angehörigen und Freunde. Dabei kommt eventuell gleich die gesamte Einrichtung auf den Prüfstand.

Da sich der Haushalt in der Regel mit den Jahren verkleinert, ändern sich die Bedürfnisse. Der große Esstisch mit seinen Stühlen könnte beispielsweise durch einen kleineren ausgetauscht werden, was das Staubsaugen wesentlich einfacher gestaltet. Dicke Teppiche oder Brücken bilden nicht selten gefährliche Stolperfallen, die entschärft und ersetzt werden müssen. Wenig gebrauchte Gegenstände, wie etwa der Weihnachtsschmuck, wandern in den Keller, den Speicher und in die oberen Schrankfächer. Alles, was häufig oder gar täglich verwendet wird, kommt in Griffhöhe. Das gilt besonders für die Küche. Das hier verstaute Geschirr, die gelagerten Vorräte und – wenn irgend möglich – die Geräte sollten bequem erreichbar sein. Zudem ersparen eher kurze Wege zwischen den einzelnen Arbeitsstationen zusätzliche Mühe.
Vom Teleskopstiel bis hin zum Einkaufsroller: technische Unterstützung nutzen
Der Fachhandel bietet mittlerweile eine Reihe von nützlichen Utensilien, die nicht nur Betagten den Alltag und die Hausarbeit erleichtern. Für das altbekannte Staubtuch kommt beispielsweise ein Staubwedel mit ausziehbarem Teleskopstiel zum Einsatz. Einige dieser Modelle punkten zudem mit einem abknickbaren Griff. Damit lassen sich ohne Schwierigkeiten die oberen Regal- oder Schrankfächer erreichen. Über ein zeitgemäßes Wischsystem mit Auswringfunktion statt Schrubber und Lappen freut sich der geplagte Rücken. Der Staubsauger sollte nicht zu schwer sein. Bei Wohnungen mit mehreren Stockwerken zählt es zu den echten Vorteilen, auf jeder Etage ein eigenes Gerät zu besitzen. Der beschwerliche Transport über die Treppe sowie die zusätzliche Unfallgefahr fallen damit weg. Ein praktischer Einkaufsroller, auch „Trolley“ genannt, erspart Senioren einiges an mühsamer Schlepperei bei ihren Besorgungen. Hier gibt es eine breite Auswahl an Formen, Größen und Ausführungen.
Generell profitieren ältere Menschen davon, wenn die Wohnung so eingerichtet ist, dass sie sich zwischendurch immer wieder ausruhen können. Mehrere, in den Zimmern verteilte Sitzmöglichkeiten und sinnvoll angebrachte Haltegriffe erleichtern ihnen manche Tätigkeit. Darüber hinaus gewinnen sie dadurch an Sicherheit im Alltag.
Schwäche zulassen – Arbeit abgeben und Hilfe annehmen
Eine fremde Person in der privaten Küche? Viele Senioren schrecken nicht nur aus finanziellen Gründen vor der Beschäftigung einer Haushaltshilfe zurück. Gerade für diese Generation gehörte die eigene, mitunter schwere Arbeit immer dazu. Doch eine solche Unterstützung schenkt neue Lebensqualität, weil sie ihnen mühsam gewordene Tätigkeiten abnehmen kann und der Haushalt im Alter erleichtert wird. Unabhängig davon gibt es zahlreiche Alternativen, sich den Tagesablauf zu erleichtern. Viele Märkte bieten mittlerweile einen Lieferservice für Lebensmittel und Getränkekisten an. Fällt das Kochen schwer, kommen von einigen Diensten fertig zubereitete Mahlzeiten ins Haus. Generell gilt: Beistand in Anspruch zu nehmen, darf nicht als ein Zeichen von Schwäche betrachtet werden. Oft freuen sich die eigenen Angehörigen darüber, ihre Lieben konkret unterstützen zu können. Ob nun der Enkel die Nutzung des Internets erklärt oder die Tochter die Fenster putzt – all das entlastet die älteren Menschen. Sie sollten sich nicht scheuen, diese Hilfe anzunehmen.
Auch wenn die Hausarbeit und der Alltag zunehmend schwerer fallen – Senioren können durch geeignete Maßnahmen leichter leben. Dazu zählen unter anderem,
- unnötigen Ballast in der Wohnung und im Haus abzubauen,
- auf technische Unterstützung und Hilfsmittel zurückzugreifen sowie
- Aufgaben an professionelle Dienste oder Angehörige zu delegieren.