Meist sind es ältere Menschen, die unter einer Stuhlinkontinenz leiden. Doch es gibt auch jüngere Patienten, die Beschwerden mit sich bringen. Meist geht die Erkrankung zusammen mit einer Harninkontinenz einher. Betroffene leiden meist unter einem großen Leidensdruck. Die meisten Menschen mit Stuhlinkontinenz ziehen sich vom Leben zurück. Doch eine Darmschwäche ist kein Grund dafür. Auch mit den Beschwerden ist es möglich ein normales Leben zu führen. Doch was gilt es bei der Erkrankung zu beachten und wie können Sie für Linderung sorgen?
Frühe Behandlung ist sehr wichtig
Die Ursachen
Die Ursachen für eine Stuhlinkontinenz sind sehr umfangreich. So können der Beckenboden und der Schließmuskel aufgrund des Alters und der abnehmenden Muskelmasse geschwächt sein. Auch nach Geburten oder bei starkem Übergewicht kann da Problem entstehen. Andere Darmerkrankungen, Voroperationen und sogar manche Medikamente können die Erkrankung verursachen oder fördern. Darüber hinaus können auch Verletzungen, Multiple Sklerose und andere neurologische Erkrankungen die Ursache sein.
Ernährungsumstellung kann das Problem verbessern
Wenn es um eine Inkontinenz in diesem Bereich geht, müssen zuerst einmal Grunderkrankungen wie beispielsweise Darmerkrankungen behandelt werden. Der Arzt sollte dabei alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten in Betracht ziehen. So müssen zum Beispiel chronische Verstopfung und Durchfall behandelt werden. Dies kann zum Beispiel durch eine Ernährungsumstellung erfolgen.
So sollten Betroffene beispielsweise mehr Ballaststoffe zu sich nehmen und auf aufblähende Speisen oder Kaffee verzichten. Bei Verstopfung sollte man außerdem darauf achten, dass ausreichend Flüssigkeit zu sich genommen wird. All diese Dinge können helfen. So kann ein Termin bei einem Ernährungsberater ein guter Rat sein. Zudem kann es eine gute Idee sein, wenn man ein Stuhltagebuch führt. Damit kann der Betroffene besser nachvollziehen, wie sich die Ernährungsumstellung auf seine Beschwerden auswirkt.
Beckenbodentraining
Das Beckenbodentraining gehört zu den konservativen Therapien. Dies ist nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer zu empfehlen. Auch das sogenannte Biofeedback-Verfahren gehört zu den konservativen Methoden. Bei beiden Methoden handelt es sich jedoch um Verfahren, die regelmäßig durchgeführt werden müssen, damit diese auch wirklich effektiv wirken. In sehr schweren Fällen kann auch die rektale Darmirrigation (anale Irrigation) helfen. Der Patient spült dabei den Enddarm mit reichlich Flüssigkeit aus. Diese Maßnahmen werden oftmals unterschätzt, doch sie ermöglichen viele Freiheiten, denn Erkrankte bekommen dadurch einige ruhige Stunden. Durch diese Verfahren können Erkrankte zum Beispiel auch wieder Sport betreiben, auf Reisen gehen usw.
Operationen und Medikamente
Es gibt auch Medikamente, die die Inkontinenz fördern können. Bekannt dafür sind zum Beispiel Abführmittel, Parkinson-Medikamente und Antidepressiva. Aus diesem Grund sollten Sie stets die Packungsbeilage genau lesen. Gegebenenfalls kann der Arzt eine passende Alternative verschreiben, bei der Sie nicht mit einer Inkontinenz als Nebenwirkung rechnen müssen.
Führen konservative Therapien einfach nicht zu dem gewünschten Erfolg, gibt es auch chirurgische Möglichkeiten. So kann der Beckenboden zum Beispiel verengt und verstärkt werden. Defekte können direkt an dem Schließmuskel repariert werden oder Substanzen in diesen injiziert werden. Diese wirken wie ein Polster. Es gibt also einige Möglichkeiten, um das Problem zu lösen!