Chronische Schmerzen bei älteren Menschen

Geprüft durch Help4Seniors

Wenn Schmerzen auftreten, können diese je nach Intensität unangenehm, quälend und kaum erträglich sein. Der Wunsch der Betroffenen ist zu diesem Zeitpunkt die schnellstmögliche Wiedererlangung der Schmerzfreiheit. Im Regelfall geht dieser Wunsch durch Schmerzmittel und die Beseitigung der Ursache in Erfüllung. Länger anhaltende Einschränkungen des Wohlbefindens, der Lebensqualität und der Handlungsfähigkeit aufgrund von Schmerzen können jedoch zu einem chronischen Problem werden.

Eine erste Diagnose chronischer Schmerzen wirkt auf einen Patienten schockierend. Die Vorstellung, dauerhaft oder für lange Zeit mit Schmerzen leben zu müssen, sorgt für Unsicherheit und Zukunftsangst.

Warum treten chronische Schmerzen auf?

Das Auftreten von Schmerzempfindungen ist auf eine körperliche Schutzfunktion zurückzuführen. Schmerzen können als stechend, brennend, bohrend oder dumpf empfunden werden. Sie können beispielsweise als Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, durch Verletzungen oder Muskelkrämpfe auftreten. Über das Nervensystem werden Schmerzreize zum Gehirn weitergeleitet, um auf körperliche Störungen hinzuweisen. Hierdurch werden schnelle Abwehrreaktionen eingeleitet.

Neben der Ausschüttung schmerzlindernder Substanzen können weitere Sofortmaßnahmen bewirkt werden. Wer sich an einem heißen Gegenstand die Hand verbrennt, zieht diese möglichst schnell, wieder automatisch zurück. Ein Schmerz gilt als chronisch, wenn er länger als sechs Monate dauert. Zu den häufigsten Ursachen zählen Verschleißerscheinungen des Bewegungsapparates, Schmerzen aufgrund von Gefäßerkrankungen, Schädigungen des Nervensystems und Operationen. Von chronischen Schmerzen sind hauptsächlich ältere Menschen betroffen.

Auswirkungen chronischer Schmerzen und ihre Behandlungsmöglichkeiten

Der Auslöser für chronische Schmerzen ist nicht in allen Fällen zu diagnostizieren. Der Schmerz verliert bei chronischen Schmerzen seine Warnfunktion und wirkt vielmehr wie eine eigene Erkrankung. Die hohe physische und psychische Belastung mindert spürbar die Lebensqualität und kann zu Passivität und Resignation führen. Ein sozialer Rückzug, die Aufgabe von Hobbies oder sportlicher Betätigung führen jedoch zur Problemverstärkung. Eine zu starke Konzentration auf den Schmerz und ein ständiges Bewusstsein der Angst können Stress auslösen sowie Schlafstörungen und Depressionen verursachen. Das Schmerzgefühl kann dadurch noch verstärkt werden.

Bei einer bekannten Grunderkrankung als Auslöser für chronische Schmerzen ist eine bedarfsgerechte Behandlung erforderlich. Außerdem können schmerzlindernde Mittel verabreicht werden. Neben den typischen Medikamenten können physiotherapeutische Behandlungen und naturheilkundliche Verfahren zum Einsatz kommen. Häufig wird von Betroffenen von einer Schmerzlinderung durch Akupunktur berichtet.

Angesichts der längeren Anwendungsdauer zur Schmerzbehandlung ist unbedingt eine Abwägung möglicher Nebenwirkungen zu berücksichtigen. In einer Schmerzklinik besteht die Möglichkeit, eine individuell passende Schmerzbehandlung auszuwählen.

Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit chronischer Schmerzen aufgrund der körperlichen Verschleißerscheinungen.

Der veränderte Stoffwechsel kann zur Folge haben, dass Wirkung und Abbau von Medikamenten beeinträchtigt werden. Es steigt die Gefahr von Nebenwirkungen. Neben den statistisch erfassten Seniorinnen und Senioren mit chronischen Schmerzen dürfte die Dunkelziffer recht hoch sein. Manche Betroffene halten Schmerzen resigniert ohne Hilfe aus.

Neben der Therapie der Schmerzursachen ist es wichtig, starke psychische Auswirkungen durch chronische Schmerzen ebenfalls zu behandeln. Eine Teilnahme in Selbsthilfegruppen kann wertvolle Tipps sowie Verständnis und Trost bieten.

Frau hat chronische Schmerzen im Rücken

Präventive Maßnahmen

Durch die mögliche Verhinderung von Erkrankungen, die länger andauernde Schmerzen verursachen, können Beschwerden vermieden oder reduziert werden. So kann die Bildung von Gefäßverengungen oder Arthrose durch eine gesunde Ernährung verzögert oder verhindert werden. Eine ausreichende Bewegung verstärkt die vorbeugende Wirkung. Gezielte sportliche Betätigungen wie Rückenschule oder Faszien-Übungen wirken häufig auftretenden Beschwerden wie Rücken- und Nackenschmerzen entgegen. Die Schmerzintensität bei Gelenkbeschwerden unterliegt außerdem dem Einfluss des Körpergewichts. Die Vermeidung von Übergewicht zählt daher zu einer wichtigen Präventivmaßnahme.

Gegen vermeidbaren Stress, der chronische Schmerzen auslösen kann, gibt es Stressbewältigungsprogramme. Das seelischen Gleichgewichts kann durch soziale Kontakte, verstärkte Freizeitaktivitäten und positives Denken sowie Entspannungsübungen stabilisiert werden. Besteht bereits ein Übergewicht, nützt ein langsames, kontrolliertes Abnehmen zur Vermeidung schmerzhafter Gelenk- oder Rückenbeschwerden.

Damit sich kein ausgeprägtes Schmerzgedächtnis entwickelt, ist eine frühzeitige Feststellung und Behandlung der Schmerzursache notwendig. Ebenso ist es wichtig, als Betroffener umfassend über das Krankheitsbild informiert zu sein. Durch eine regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchung können Krankheitsentwicklungen frühzeitig entdeckt und gezielt therapiert werden.

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